Samstag, 4. Oktober 2014

Rezension: Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte von Peter Heller

Titel: Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte
Autor: Peter Heller
Originaltitel: The Dog Stars
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preis: 19,99 EUR
Genre: Roman
Reihe: Nein
Verlag: Eichborn Verlag
Erschienen am 19.04.2013


Klappentext:

Eine Liebeserklärung an die Welt, wie sie hätte sein können. Die Welt ist untergegangen, aber Hig hat überlebt. Ebenso sein einziger Nachbar, ein menschenfeindlicher Waffennarr mit dem Herz auf dem rechten Fleck, der ihn - brutal, aber verlässlich - beschützt. Hig lebt im Hangar eines verwilderten Flughafens und tuckert mit einer alten Cessna übers Gelände, sein Hund Jaspar ist sein treuer Copilot. Man schlägt sich halt so durch. Dann empfängt er plötzlich ein Funksignal. Gibt es doch noch Leben, jenseits seines kleinen Flughafens? Hig beginnt eine abenteuerliche Reise, und was er entdeckt, übertrifft seine schlimmsten Ängste - und seine größte Hoffnung.

Meine Meinung:

Ich kann es nicht beschreiben, aber dieses Buch hatte es mir sofort angetan. Der Titel, das Cover und die Inhaltsbeschreibung. Einfach Klasse.

Hig erzählt die Geschichte aus seiner Sicht. Er lebt mit seinem Hund Jaspar und einem Mann namens Bangley auf einem alten Flughafen. Es ist neun Jahre her seitdem eine schlimme Grippewelle fast die komplette Menschheit vernichtet hat. Danach kam eine weitere Gefahr. Eine Art Blutkrankheit, ähnlich wie AIDS, nur ansteckender. 
Die überlebenden Menschen bekämpfen sich gegenseitig um an die letzten Lebensmittel bzw. Ressourcen und Waffen zu kommen.
Hig weiß, dass er es ohne den eigenbrödlerischen Bangley niemals so lange geschafft hätte. Die beiden haben ein ausgeklügeltes System wie sie sich Angreifer fern halten. Gleichzeitig fürchtet er sich aber auch vor ihm, denn er denkt, dass Bangley ihn ebenfalls loswerden will, wenn er ihm nicht mehr nützlich erscheint.
Hig hat trotz der ganzen Geschichte seinen Humor nicht verloren. Er hat ausschweifende Gedankengänge, die teilweise sehr philosophisch daherkommen und zum nachdenken anregen.
Gleichzeitig gibt es auch viele brutale Erlebnisse, wenn von den Überfällen berichtet wird. Und es gibt traurige Erlebnisse, wenn jemand stirbt, den Hig mochte.
Dann ist es wieder spannend, da man nie weiß, ob Hig aus den Situationen lebend herauskommt (naja, sollte er, da er der Erzähler der Geschichte ist :-) )bzw. ob es evtl. jemand anderen trifft.
Und über allem liegt immer eine Spur Ironie bzw. eine ganz eigene Komik. So wie Hig eben ist. Ein Weichei aber durch und durch Optimist.

Hig ist ein begeisterter Angler und auch wenn es seinen Lieblingsfisch die Forelle nicht mehr gibt, so nimmt er sich doch immer wieder eine Auszeit vom Flughafen und geht in die überlebenden Wälder um zu jagen und zu angeln.

Nach einem Schicksalschlag hält es Hig nicht mehr aus. Er will nicht länger nur überleben, sondern endlich was erleben. Er macht sich mit seinem Flugzeug auf den Weg in eine weit entfernte Stadt, wo er einmal ein Funksignal aufgeschnappt hat. Laut Klappentext verändert sich dadurch alles. Ja, das stimmt auch. Aber es ist nicht so außergewöhnlich wie ich es mir vorgestellt habe. Trotzdem toll und es gibt ein paar Antworten auf den Beginn der Krankheit.
Was er an dem Flughafen mit dem Funksignal erlebt ist ebenfalls echt spannend.

Das Ende war für mich dann leider etwas zu offen, auch wenn ich sehr gut damit leben kann. Ich hätte nur einfach noch gerne MEHR erfahren.

Ansonsten ist das Buch wirklich wunderschön. Man muss sich allerdings mit diesem etwas ungewöhnlichen Schreibstil anfreunden können, denn Hig schweift gerne aus, zählt ständig Dinge auf und hat manchmal komische (im Sinne von merkwürdig) Metaphern.

Fazit:

Ein Buch in dem sich Tragik, Komik und Spannung abwechseln, gleichzeitig gibt es viele ruhige Momente, in denen Hig nachdenkt und sinniert. Mir sind alle Personen richtig ans Herz gewachsen und ich habe mit ihnen gelitten und mich gefreut. Ich denke, dieses Buch ist nicht für jeden geeignet, denn der Stil ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber mich konnte es überzeugen. Ich vergebe daher fünf Sterne.


Autor:

Peter Heller, geboren und aufgewachsen in New York, lebt in Denver, Colorado. Er ist ein Spezialist für Extremexpeditionen, er ruderte durch die Tsangpo-Schlucht in Tibet, surfte von Kalifornien an die mexikanische Küste und begleitete Paul Watson in seinem Kampf gegen den Walfang ("Wir schreiten ein" erschien 2008 in dt.Übersetzung). Derart trainiert, konnte er sich mit seinem literarischen Debüt an sein bislang größtes Abenteuer wagen: das Ende der Welt.

2 Kommentare:

  1. Hi. Sehr schöne Rezi. :)
    Dieses Buch ist mir vor ein paar Wochen auch schon in der Onleihe aufgefallen. Es klingt wirklich interessant. Aber nachdem ich in die Leseprobe reingelesen habe, habe ich es doch erst mal nur auf den Merkzettel gepackt. Denn, wie du in deinem Fazit sagst, ist der Stil gewöhnungsbedürftig. Da möchte ich das Buch lieber erst lesen, wenn ich wirklich Lust darauf habe. Man muss es ja auch würdigen können. =)

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    1. Hallo,

      da hast Du Recht. Für dieses Buch musst Du in der richtigen Stimmung sein, sonst gefällt es einem evtl. nicht. Aber für mich war es etwas ganz besonderes.
      Falls Du es später mal liest, wünsche ich Dir viel Spaß.
      Liebe Grüße
      Andrea

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