Autorin: Tina Grube
Seitenanzahl: 288 Seiten
Genre: Frauenroman
Reihe: Nein
Preis: 4,99 EUR
Verlag: dotbooks
Erschienen am 24.10.2014
(Erstmalig 1998)
www.dotbooks.de
Klappentext:
„Hemden weg, Hosen runter, schließlich geht es hier um Kunst!“ Mona malt meterhohe Ölgemälde in kraftvollen Farben – und zwar am liebsten von formschönen, durchtrainierten Männerkörpern. Ganz schön provokant! Und offensichtlich zu selbstbewusst für den Kunstmarkt: Niemand interessiert sich für Monas Bilder. Bis zu dem Tag, als eins von ihnen in einer Galerie auftaucht … unter dem Namen eines Mannes! Sofort wird es für ein Vermögen verkauft. Zuerst ist Mona sprachlos. Dann wird sie angriffslustig – und beschließt, als geheimnisvoller Malerfürst richtig durchzustarten …Meine Meinung:
Wenn einem diesen Buch gefallen soll, dann muss man sich auf eine Zeitreise in die 90er Jahre einstellen. Denn da wurde es geschrieben und zum ersten Mal veröffentlicht. Es gibt keine Handys und kein Internet, dafür schaltet Mona eine Zeitungsannonce und bezahlt mit DM. Ein Fotoapparat hat noch einen Film mit 36 Bildern und Teleshopping gibt es nur in Amerika.Mona hat Lehramt studiert und unterrichtet wegen mangelner Lehrstellen (wäre heute auch anders) zu Hause. Ihre eigentliche Leidenschaft ist jedoch das Malen. Am liebsten malt sie die Rückseite von nackten Männer. Mit ihrem Geld kommt sie gerade so über die Runden.
Durch eine glückliche Fügung gerät eines ihrer Bilder in eine Galerie. Doch leider hält der Galerist den Künstler für einen Mann und schon kommt eine verzwickte Verwechslungskomödie in Gang. Denn das Bild wird für viel Geld verkauft und nun soll Marco Leon noch mehr Bilder malen.... Aber den gibt es ja gar nicht....
Der Anfang der Geschichte zieht sich leider etwas in die Länge. Es gibt viele Szenen wo Mona ihre Sprachschüler unterrichtet und sie ständig korrigiert. Das war beim ersten Mal lustig, aber beim vierten Mal nur noch langweilig.
Zum Glück nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf und die letzten 150 Seiten waren wirklich lustig und gut gemacht.
Ich finde der Humor hat sich seit den 90er Jahren in Büchern, genau wie in Filmen, einfach verändert. Der Klischee-Italiener oder Mausi und Klaus-Dieter sind heute eben nur noch bedingt witzig. Auch würde die Protagonistin wahrscheinlich viele Dinge anders machen (z.B. keine Zeitungsanzeige mehr aufgeben, sondern ihre Aktmodelle im Internet suchen oder statt zur Schneiderin zu gehen, ein gebrauchtes Kleid bei Ebay ersteigern).
Trotzdem konnte mich Mona mit ihrer sympathischen und lebendigen Art überzeugen. Die Idee mit den Aktmodellen ist witzig und habe ich in der Art noch nirgends gelesen.
Ihre beiden Freunde Vivian und Edgar sind auch ein Gewinn für die Geschichte, genau wie Bruder Adrian und seine "Hexe" Sibylle.
Mona erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Der Schreibstil ist flüssig. Es gibt viele Verniedlichungen und Wörter, die etwas aus der Mode sind. Leider sind manche unwichtigen Szenen viel zu ausführlich beschrieben, aber trotzdem hat das Buch ein gutes Tempo. Langeweile kommt nicht auf.
Es gibt eine kleine Liebesgeschichte, die aber nur am Rande vorkommt. Im Vordergrund stehen Mona und ihre Versuche ihre Bilder bekannt zu machen. Dafür schreckt sie vor nichts zurück.
Fazit:
Eine kurzweilige Geschichte mit Reise in die 90er Jahre. Man muss über Mausi und Klaus-Dieter lachen können, dann wird man sich gut amüsieren. Eine junge Frau die sich in der Kunstwelt der Männer mit nackten Männern behaupten will. Der Anfang war langwierig, aber dann konnte mich das Buch gut unterhalten. Vier knappe Sterne.
und
für das Rezensionsexemplar
Hi!
AntwortenLöschenAlso, für meinen Geschmack klingt die Story ganz witzig und unterhaltsam. Aber vielleicht tue ich mich auch leichter, weil ich die Neunziger noch gut in Erinnerung habe (Da ist es wohl dann wirklich wie eine kleine Zeitreise) :D. Auf jeden Fall gebe ich dir aber recht, wenn du schreibst, dass der Humor sich geändert hat. Waren die Klischees früher noch witzig, wenn man sie als Autor verwendet hat, sind sie heute nur noch langweilig - weil sie wirklich jeder verwendet hat in der Zwischenzeit ...
Liebe Grüße
Ascari
Hallo Ascari,
Löschenich mochte die 90er Jahre auch sehr gerne, daher hat mir das Buch auch gefallen :-).
Wenn man weiß, was einem in dem Buch erwartet dann ist es wirklich unterhaltsam. Ich gebe Dir Recht, dass manche Gags in der Zwischenzeit einfach ausgeluscht sind. Daher kann man sich auch die Frage stellen, ob man die "alten" Bücher wirklich alle wieder als E-Book veröffentlichen muss....
Liebe Grüße
Andrea