Autorin: Natasha Farrant
Originaltitel: After Iris
Seitenanzahl: 256 Seiten
Genre: Jugendbuch (ab 11 Jahren)
Reihe: Teil 1 von (bisher) 2
Preis: 15,90 EUR
Verlag: Carlsen
Erschienen am 21.02.2014
www.carlsen.de
Klappentext:
Bluebells Familie wird täglich verrückter: Die ständig über Wochen abwesenden Eltern; die große Schwester Flora mit dem Hang zum Drama und den ständig wechselnden Haarfarben; Jasmin und Twig mit ihren geliebten Ratten, die sich plötzlich drastisch vermehren (obwohl doch angeblich alle Weibchen waren); der Au-Pair-Student Zoran, der den ganzen Laden mit Würstchen und gesundem Menschenverstand zusammenhält. Dann zieht im Nachbarhaus auch noch Joss ein, und er ist doch netter, als Bluebell zuerst dachte …Meine Meinung:
Das Buch ist als Tagebuch aufgebaut. In einem Teil schreibt die 13-jährige Bluebell über ihre verrückte Familie und zwischendurch gibt es Transkripte, wenn sie etwas mit ihrer Videokamera filmt. (Transkript= das Aufzeichnen von Filminhalten in schriftlicher Form).Jeder der Familie Gadsby hat einen Spleen. Jas (8) und Twig (10) züchten Ratten im Garten und Flora (16) träumt von einer großen Schauspielkarriere. Bluebell selbst ist das stille Mädchen, dass lieber beobachtet.
Die Eltern der Kinder sind immer öfter geschäftlich unterwegs, so dass der Au-pair-Student Zoran bei ihnen einzieht um auf sie aufzupassen. Schnell ist er mit der verrückten Familie überfordert.
Am Anfang überwiegt der Humor in diesem Buch. Es sorgt einfach für gute Laune. Die Dinge die die Kinder machen und sagen sind einfach anders, als man es aus Büchern kennt. Das ist schwer zu beschreiben. Schnell kommt jedoch heraus, dass vor drei Jahren die Schwester Iris ums Leben gekommen ist. Der Leser erfährt immer mehr, wie die Familie dadurch auseinandergebrochen ist.
Als Joss ins Nachbarhaus einzieht, freundet Bluebell sich mit ihm an. Zum ersten Mal fühlt sie sich nicht unsichtbar und verstanden. Doch wer jetzt hier eine Liebesgeschichte erwartet, wird sich wundern. Die Geschichte ist ebenfalls so schräg wie der Rest des Buches.
Sicher kann man kritisieren, dass das Buch nicht besonders viel Tiefgang hat und einige Logikfehler, aber anderseits kann ein Buch ja vielleicht auch einfach nur mal unterhalten und "Gute Laune" verbreiten, auch wenn ein ernstes Thema wie der Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet werden muss.
Bluebell beginnt sich immer mehr im Kreis ihrer Familie und in der Schule zu behaupten und löst sich damit langsam aus der Isolation.
Als Weihnachten näher rückt, haben alle Gadsby Geschwister nur noch einen Wunsch. Sie möchten, dass ihre Eltern nach Hause kommen. Denn auch die Beiden stellen die Arbeit in den Vordergrund um über den Tod von Iris hinwegzukommen. Aber irgendwann merken sie endlich, dass sie über ihren Kummer sprechen müssen, um nicht kaputt zu gehen.
Der Schreibstil ist speziell. Es wird viel mit Andeutungen gearbeitet und die Charaktere sind überdreht und handeln alles andere als "normal". Die ganze Geschichte wird mit viel Herzblut erzählt und man kann gar nicht anders, als die Personen zu mögen. Denn alle versuchen nur irgendwie weiterzumachen.
Das Buch spielt in London und von der Stadt bekommt man ebenfalls einiges mit. Das hat mir gut gefallen.
"After Iris" ist der Auftakt zu einer Reihe über die Gadsby-Geschwister und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Fazit:
Wer Geschichten mit liebenswürdigen Charakteren mag, dem wird dieses Buch bestimmt gefallen. Mit viel Humor wird erzählt, wie eine Familie versucht über den Verlust eines geliebten Menschen hinwegzukommen. Zwischendurch fehlte mir ein bißchen das Ziel, daher "nur" vier Sterne.Reihe:
After IrisFlora in Love
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