Freitag, 22. Mai 2015

Rezension: Mein Weg zu dir von Nicholas Sparks

Titel: Mein Weg zu dir
Autor: Nicholas Sparks
Originaltitel: The Best of Me
Seitenanzahl: 416 Seiten
Genre: Roman
Reihe: Nein
Preis: 9,99 EUR
Verlag: Heyne
Erschienen am 09.09.2013
www.heyne.de 

Klappentext:

Amanda und Dawson sind erst siebzehn, als sie sich unsterblich ineinander verlieben. Doch ihre Familien bekämpfen die Beziehung, und widrige Umstände trennen sie schließlich endgültig. Fünfundzwanzig Jahre später kehren die beiden in ihr Heimatstädtchen zurück. Sie empfinden noch genauso tief füreinander wie damals. Aber beide sind von Schicksalsschlägen gezeichnet, und die Kluft zwischen ihnen scheint größer denn je zu sein ...

Meine Meinung:


Ich bin wirklich ein großer Fan von Nicholas Sparks und habe mindestens die Hälfte seiner Bücher gelesen.
Er hat eben einen ganz eigenen Stil: kitschig, übertrieben und oft moralisch. Das ist mir bewusst und ich mag es gern. Doch mit diesem Buch hat er mich zum ersten Mal enttäuscht.

Über "Mein Weg zu dir" sagt der Autor selbst im Nachwort, dass ihm dieses Buch sehr schwer gefallen ist. Und was soll ich sagen? Das merkt man. Es wirkt total verkrampft und überkonstruiert.
Ich bin regelrecht fassungslos wie lieblos und "hingeklatscht" dieses Buch im Gegensatz zu seinen anderen Werken wirkt.

Die ersten 150 Seiten werden komplett in der indirekten Rede erzählt. Wir erfahren wie es "damals" mit Dawson und Amanda abgelaufen ist. Das hätte man schön als Rückblenden in die laufende Geschichte einflechten können. Stattdessen bekommt man es schwülstig und eilig hingeschmiert. Eine romantische Stimmung kam bei mir jedenfalls nicht auf. Im Gegenteil.

Dann wechselt die Geschichte überwiegend in die Gegenwart. Dawson und Amanda treffen nach über zwanzig Jahren aufgrund eines Todesfalls in ihrer Heimatstadt wieder aufeinander. Die alten Gefühle sind sofort wieder da. Das war auch alles in Ordnung, wenn man von den Sinnfreien Dialogen zwischen den beiden mal absieht. 
Als Leser erleben wir das Wiedersehen zwischen Dawson und Amanda an dem einen Wochenende. Die Szenen der Beiden sind etwas holprig und wirken ebenso verkrampft, wie die restliche Geschichte. Doch unterm Strich waren sie noch das Highlight des Buches. Der Autor hätte sich viel mehr auf die Liebesgeschichte konzentrieren sollen, anstatt einen Thrilleraspekt einzubauen. 

Amanda und Dawson erledigen ihre Aufgabe und wollen dann die Stadt wieder verlassen. 
Amanda hatte zwischenzeitlich geheiratet und kommt irgendwann an den Punkt wo sie sich zwischen ihrer Familie und Dawson entscheiden muss. Ihre Gefühle konnte ich noch am besten nachvollziehen. Dawson blieb mir dagegen bis zum Ende ein Rätsel. Er kommt aus schwierigen Familienverhältnissen und als er wieder in Oriental auftaucht, fängt seine Familie an, ihm alte Streitigkeiten nachzutragen.

Amanda und Dawson haben beide aktuelle Probleme, die dem Leser unterbreitet werden. Auch hier konnte ich mich am besten mit Amanda identifizieren. 
Dawsons Geschichte war einfach zu unglaubwürdig. Auch die Kämpfe mit seinen Cousins erschienen mir viel zu weit hergeholt.

Die Krönung des Unglaubwürdigen war dann das Ende (und hier meine ich nicht die Geistererscheinung, die der Autor genau wie in Safe Haven eingebaut hat). 
Ein bisschen Kitsch und Heldentum ist in Ordnung, aber doch nicht so was.
Außerdem hatte ich das Gefühl, dass der Autor nur noch mit dem Buch fertig werden wollte. Die Absätze und Szenen wurden mit jeder Seite kürzer und immer unglaubwürdiger. Als hätte er nicht genau gewusst, wie er jetzt weitermachen sollte.
"Weniger ist manchmal mehr" trifft hier auf jeden Fall zu.

Die Geschichte wird im Erzählstil abwechselnd aus Dawsons und Amandas Sicht geschildert. Jedoch kommen auch andere Personen zu Wort, die jedoch eher als Lückenfüller fungieren. Natürlich tragen die kurzen Sequenzen dazu bei, dass man als Leser die Gesamtsituation besser begreift, aber unterm Strich waren die meisten Dinge davon sinnlos.
Insgesamt war die ganze Story ziemlich lückenhaft und ich blieb mit vielen Logikfehlern zurück. Außerdem bleibe ich dabei, dass dieses Buch niemals veröffentlicht worden wäre, wenn nicht ein so bekannter Name dahinter stecken würde.

Natürlich werde ich auch weiter die Bücher von Herrn Sparks lesen, aber bei "Mein Weg zu dir" ist ihm die Luft ausgegangen und ich kann es nicht weiterempfehlen.
 

Fazit:


"Mein Weg zu dir" konnte mich leider mit seiner unglaubwürdigen Geschichte nicht überzeugen. Das ganze Buch wirkt verkrampft und überkonstruiert. Es ergeben sich viele Logikfehler und insgesamt fehlt die Leichtigkeit und alles was ein typisches Sparks-Buch ausmacht. Das Ende war dann der Super-Gau. Natürlich werde ich dem Autor vorerst weiter die Treue halten, aber dieses Buch würde ich nicht weiterempfehlen. Gegen seine andere Werke ist es einfach schwach. Von mir gibt es zwei Sterne.

Weitere Bücher:

Sparks, Nicholas - Mit dir an meiner Seite

Autor:

In der Silvesternacht des Jahres 1965 kam Nicholas Sparks zur Welt. Nach einigen Umzügen wurde seine Familie schließlich 1974 in Kalifornien sesshaft. Sparks erinnert sich an eine glückliche Kindheit, obwohl um ihn herum durchaus auch Armut sichtbar war. Er war ein guter Schüler und begabter Sportler und machte 1988 ein ausgezeichnetes Examen in Betriebswirtschaft. 1989 heiratete er seine Cathy. Beruflich hat sich Sparks zunächst als Gründer einer Orthopädiefirma versucht, später u. a. als Immobilienmakler und Kellner, um schließlich auch einige Jahre Erfahrungen als Arzneimittelvertreter zu sammeln. 1997 konnte er sich dann endlich auf das konzentrieren, was ihn schon lange mehr bewegt hatte als seine Jobs: das Schreiben; der Erfolg von "Weit wie das Meer" machte es möglich. (Quelle: Amazon)

3 Kommentare:

  1. Dieses Buch zählt wahrlich nicht zu seinen besten Büchern...leider! Empfehlen kann ich dir allerdings "Kein ort ohne dich", wenn du es noch nicht gelesen hast! das ist wirklich gut!!! Und auch der Film ist gelungen"
    Liebe Grüße
    Martina

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    Antworten
    1. Hallo Martina,

      da gebe ich Dir Recht. "Kein Ort ohne dich" habe ich bereits im Kino gesehen und fande ihn wirklich toll. Wenn etwas Zeit vergangen ist, möchte ich das Buch auch noch lesen. Freue mich, wenn dieses Buch dann wieder besser ist. "Mein Weg zu dir" ist jedenfalls eine echte Enttäuschung.
      Liebe Grüße
      Andrea

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  2. Ich habe früher viel und gerne Nicholas Sparks gelesen dachte erst letztens, dass ich das eigentlich mal wieder tun könnte. Um dieses werde ich dann allerdings einen Bogen machen....
    danke für deine Rezi. Gefällt mir sehr gut!

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