Autorin: Simone Bauer
Seitenanzahl: 240 Seiten
Genre: Jugendbuch
Reihe: Nein
Preis: 14,95 EUR
Verlag: Herzklopfen und so
(Schwarzkopf & Schwarzkopf)
Erschienen am 01.12.2012
www.herzklopfen-und-so.de
Klappentext:
Eigentlich gehört Emma zur »Generation Komasaufen«, doch anders als ihre Freundinnen findet sie schon lange keinen Gefallen mehr daran, sich jedes Wochenende volllaufen zu lassen. Nach einer schlimmen Nacht im Krankenhaus und einer unangenehmen Begegnung mit einem sturzbetrunkenen Verehrer beschließt sie daher, künftig auf Wodka, Wein und Co. zu verzichten. »Lebe lieber alkoholfrei« lautet Emmas neues Motto. Leider ist ihre Clique davon gar nicht begeistert. Schnell hat Emma den Ruf einer Spaßbremse, Spielverderberin, Schlaubergerin. Und den bunten Cocktails und leckeren Mixgetränken gänzlich zu entsagen ist auch gar nicht so leicht, wie es sich die 16-Jährige erhofft hat. Doch zum Glück taucht bald ein junger Mann auf, der Emma auch dann mag, wenn sie nüchtern ist. Und so schwirrt ihr bald der Kopf nicht weil sie betrunken ist, sondern verliebt. Fragt sich nur, ob sie diesen Rausch heil übersteht ...Meine Meinung:
Der Buchtitel klang interessant und daher war ich sehr gespannt auf die Geschichte.Emma und ihre Freundinnen Frida und Antonia sind 16 und fangen gerade an das Nachtleben in Regensburg kennenzulernen. Sie gehen in Kneipen und Discos die Alkohol an Jugendliche ausschenken und machen Party.
Während Frida einen festen Freund hat, wirft Antonia sich jedem Jungen an den Hals der nicht schnell genug weglaufen kann.
Emma himmelt lieber heimlich ihren Klassenkameraden Hannes an.
Für die ganze Clique ist es nur eine gute Party, wenn der Alkohol in Massen fließt. Erst wenn man total voll ist, dann war es ein "geiler" Abend.
Nach einigen schlechten Erfahrungen beschließt Emma keinen Alkohol mehr zu trinken. Sie hat entgegen ihren Freundinnen nämlich Zukunftspläne und möchte Regensburg nach dem Schulabschluss verlassen.
Leider kommt das "Nicht-Trinken" bei ihren Freundinnen gar nicht gut an. Emma wird aus dem Trio ausgeschlossen und versucht lange an etwas festzuhalten was gar nicht mehr da ist. Dann lernt sie einen interessanten Jungen kennen und möchte lernen ihren eigenen Weg zu gehen.
Die Geschichte wird aus Emmas Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist sehr umgangssprachlich geschrieben. Es hat mir ganz gut gefallen, allerdings habe ich einige Kritikpunkte.
In meinen Augen wurden die Schwerpunkte falsch gesetzt. Das Buch möchte ja eindeutig eine Botschaft überbringen. Nämlich: Gehe deinen Weg auch ohne Alkohol und steh dazu!
Das bedeutet, dass die Protagonistin eine Entwicklung durchmachen sollte und sich dann für "Alkoholfrei" entscheidet. Und diese Entwicklung kommt eindeutig zu kurz. Natürlich gibt es Gründe warum Emma sich "dagegen" entscheidet, aber als sie den Entschluss dann fasst, wird es nur in einem kurzen Absatz erwähnt. Mir fehlen einfach die Gedanken und das Abwägen dazu. In der Geschichte kommt die Einsicht zu plötzlich.
Eine weitere Schlüsselszene ist das erste Date mit ihrem neuen Schwarm Jarek. Emma benimmt sich ziemlich daneben, aber auch das wird nur kurz auf einer dreiviertel Seite zusammengefasst. Da hätte ich mir einfach viel mehr Tiefe gewünscht.
Genau wie bei dem "Dauerstreit" mit ihren Freundinnen. Darauf wird dann irgendwie über 100 Seiten gar nicht mehr eingegangen. Es geht nur noch um Jarek und Emmas Schwärmerei für ihn. Das Alkoholfreie ist totale Nebensache geworden.
Die Konflikte mit Frida und Antonia geraten ebenso in den Hintergrund und gehen irgendwann unter.
Für mich war es schwer nachzuvollziehen warum Emma etwas möchte oder auch nicht und das ist bei einer Ich-Erzählerin zu wenig. Da sollte man alle Gedanken teilen können. Hier hat man als Leser nur die Ergebnisse präsentiert bekommen und fragt sich woher sie kommen.
Emma finde ich als Protagonistin sehr sympathisch, aber auch sehr suspekt. Einige ihrer Entscheidungen konnte ich einfach nicht verstehen, was aber auch an den fehlenden Gedankengängen und den schnellen Themenwechseln lag. Sie ist mir irgendwie fremd geblieben.
Insgesamt springen die Szenen viel zu häufig. Auf fast jeder Seite wird begonnen eine Situation zu schildern, aber dann leider immer sofort abgekürzt und zusammengefasst. So bleibt die Grundidee des Buches ohne wirkliche Tiefe. Das finde ich echt schade.
Denn die Idee ist toll, aber in meinen Augen hätte man ziemlich viel verbessern können. Andere Schriftsteller hätten definitiv mehr daraus gemacht.
Sehr gelungen finde ich dagegen die Aufmachung des Buches. Jedes Kapitel hat einen Titel mit dem Namen "-frei". z.B:
Trotz allem bietet das Buch ziemlich viel zum Nachdenken und das gefällt mir. Gerade weil ich viel zu kritisieren habe, merke ich wie viel Gedanken ich mir zu der Geschichte gemacht habe. Und damit hat die Autorin schon sehr viel erreicht. Denn so werde ich das Buch nicht so schnell vergessen.
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