Autorin: Anna Seidl
Seitenanzahl: 256 Seiten
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahre)
Reihe: Nein
Preis: 14,95 EUR
Verlag: Oetinger
Erschienen am 20.01.2014
www.oetinger.de
Klappentext:
Ein völlig normaler Schultag. Doch kurz nach dem Pausenklingeln fällt der erste Schuss. Die fünfzehnjährige Miriam flüchtet mit ihrer besten Freundin auf das Jungenklo. Als sie sich aus ihrem Versteck herauswagt, findet sie ihren Freund Tobi schwer verletzt am Boder liegen. Doch für Tobi kommt jede Rettung zu spät, und Miriam verliert an diesem Tag nicht nur ihr bislang so unbeschwertes Leben....Meine Meinung:
In diesem Buch geht es um die Folgen eines Amoklaufs, indem die Ich-Erzählerin Miriam von ihren Gefühlen und Erfahrungen berichtet.
In dem einen Moment ist noch alles in Ordnung und im nächsten Moment liegen ihre Mitschüler blutend auf dem Boden.
Das Buch handelt von der alleinigen Bewältigung des Geschehens. Der Amoklauf wurde selbst in wenigen Seiten abgehandelt.
Der Schreibstil war mir leider an vielen Stellen zu pathetisch, gerade zum Ende hin, trägt die Autorin ziemlich dick auf. Trotzdem lässt sich die Geschichte sehr gut lesen und durch diese (übertrieben) gefühlvolle Darstellung kann man schon mal ein Tränchen verdrücken.
In den ersten 150 Seiten versucht Miriam den Schock des Amoklaufs und den Tod ihres Freundes zu verarbeiten. Sie legt dabei ziemlich egoistische Züge an den Tag und bemitleidet sich selbst. Das möchte ich gar nicht weiter bewerten, denn jeder Mensch wird mit solch einem Erlebnis anders umgehen. Als Leser war es nur manchmal nicht nachzuvollziehen, warum sie sich so eingemauert hat und die angebotene Hilfe nicht in Anspruch genommen hat.
Dann kippt die Stimmung plötzlich und das Mädchen beginnt sich zu öffnen und wieder positive Dinge zu sehen.
Es wird von der Therapie berichtet und von den Veränderungen in ihrem ganzen Leben. Nichts ist mehr wie es war, aber im zweiten Teil des Buches schafft es die Autorin der Protagonistin neuen Lebensmut einzuhauchen. Das hat mich dann auch wieder mit der Geschichte versöhnt.
Es ist in Ordnung, dass Miriam versucht den Täter auch als Opfer zu sehen und somit einen Denkanstoß zu geben, wie manche Reaktionen von einem selbst, bei anderen Menschen ggf. Verletzungen hervorrufen.
Mir hätte es gefallen, wenn ich noch eine andere Sicht auf das Geschehen bekommen hätte, z.B. durch Gespräche mit den Freunden. Auch über die Hintergründe des Täters hätte ich gerne mehr erfahren. So bleibt die Erzählung leider ziemlich einseitig.
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