Autorin: Colleen Hoover
Originaltitel: Slammed
Seitenanzahl: 352 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 14/Liebesroman
Reihe: Teil 1 von 3
Preis: 9,95 EUR
Verlag: dtv
Erschienen am 01.11.2013
www.dtv-dasjungebuch.de
Klappentext:
Nach dem Unfalltod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück - drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg…Meine Meinung:
Nachdem mir Hope forever so gut gefallen hat, wollte ich auch das Debüt von Colleen Hoover lesen. "Weil ich Layken liebe" wurde ja überall sehr gelobt und nun war es Zeit sich eine eigene Meinung zu bilden.Layken erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Sie zieht mit ihrer Mutter und ihrem neunjährigen Bruder von Texas nach Ypsilanti in Michigan. Dort wollen sie nach dem Tod des Vaters neu anfangen. Bereits am ersten Tag lernt Layken ihren Nachbarn Will kennen und die beiden finden sich sofort sympathisch. Nach einem ersten Date stellen die beiden allerdings fest, dass sie nicht zusammen sein können und so wird das Leben in nächster Nähe plötzlich zur Qual.
Colleen Hoover hat ein echtes Schreibtalent. Sie schafft es mühelos ihren Leser an die Zeilen zu fesseln und jederzeit emotional in die richtige Stimmung zu versetzen. Ob nun himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt. Sie kann alles und so lässt sich das Buch wunderbar flüssig weglesen. Der Schreibstil täuscht an vielen Stellen über inhaltliche Schwächen hinweg. Da der Plot sehr, sehr dünn ist, musste anscheinend sehr viel Drama aufgefahren werden um den Leser zu berühren.
Die ersten 100 Seiten hat mir das Buch richtig gut gefallen. Ich hatte vorher nichts über den Inhalt gelesen und war daher tatsächlich überrascht in welcher Beziehung Will und Layken zueinander stehen.
Aber dann hat die Autorin zu viel gewollt. Es wurde immer dramatischer und leider auch unglaubwürdiger. Weniger ist manchmal mehr. Hier wurde wirklich nichts ausgelassen. Tod, Krankheit, Liebeskummer, finanzielle Probleme, versuchte Vergewaltigung und so weiter und so weiter. Allerdings wirken viele Probleme eher hausgemacht und hätten einfach gelöst werden können (z.B. Layken und Will- soooo aussichtlos war die Situation jetzt wirklich nicht, immerhin ist Layken volljährig). Daher mussten wohl die lebensbedrohenden Probleme her um die Sache noch zu toppen. Keine Ahnung. Es fiel mir mit jeder Seite schwerer die Geschichte ernst zu nehmen.
Außerdem hat Layken bei mir immer weiter Sympathiepunkte verloren. Sie wurde mit jeder Seite kindischer und nerviger. (Sorry, an alle die das Buch lieben, aber ich habe es so empfunden). Immer wenn es ein Problem gab, ist sie trotzig und Türen-knallend weggelaufen. Und dann wundert sie sich ernsthaft, dass ihre Mutter ihr nicht zutraut, sich um ihren kleinen Bruder zu kümmern?
Ich konnte echt nicht nachvollziehen, weshalb der aufopfernde und perfekte Will sich für Layken überhaupt interessiert hat. Die Anziehungskraft der beiden ist doch eher oberflächlich, immerhin kannten sie sich gar nicht wirklich.
Will ist bodenständig und erwachsen. Er hat erkannt was im Leben wichtig ist, obwohl er nur drei Jahre älter ist.
Layken hat auch schon Verlust erleiden müssen, aber sie wirkt dagegen hilflos und kindisch und scheint bisher nichts daraus gelernt zu haben.
Die Krönung des Ganzen war das Nachsitzen. So wie Layken sich dort aufgeführt hat, hätte sie bei mir alles verspielt, aber Will ist eben der aufopfernde Held und eilt ihr trotzdem bei Gefahr ohne Nachzudenken zur Hilfe. Kann ich nur schwer glauben.
Genauso weltfremd ist die Idee mit Eddie. So eine tolle Person soll durch dutzende von Pflegefamilien gelaufen sein ohne Schäden davongetragen zu haben? Aber vielleicht bin ich zu kleinlich. Ein bisschen "Märchen" braucht wohl jede gute Geschichte.
Unterm Strich ist das Buch ganz ok, aber den großen Hype darum kann ich leider nicht ganz nachvollziehen. Ja, der Schreibstil ist toll, aber die Story ist doch eher mittelmäßig, wenn man bedenkt wieviel tolle Young Adult Bücher es auf dem Markt gibt. Mir fehlt einfach die Romantik und allgemein eine schöne Liebesgeschichte. Das Buch ist einfach nur eine Aneinanderreihung von Dramen und darunter leiden die Figuren und die Story.
Eine nette Idee waren definitiv die Poetry Slam Einlagen. Es ist natürlich schwer, solche Dinge die von der Performance des Vortragenden leben, in einem Buch darzustellen, aber das ist der Autorin trotzdem gut gelungen. Einige Schwachstellen sind wahrscheinlich der Übersetzung zu verdanken.
Ich für mich habe entschieden, dass ich die Folgebände nicht mehr lesen werden. Noch mehr Drama verkrafte ich nicht.
Fazit:
Im Nachhinein denke ich, dass meine Erwartungen einfach zu hoch waren und ich deshalb enttäuscht bin. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Dramen und darunter leiden die Figuren und die Story. Mir fehlt die echte Romantik und eine überzeugende Liebesgeschichte. Ja, der Schreibstil ist wieder herausragend und man kann das Buch auch als gute Young-Adult-Geschichte weiterempfehlen, aber Tatsache ist, dass es in dem Genre bessere Geschichten gibt. Von mir gibt es drei neutrale Sterne.Reihe:
- Weil ich Layken liebe
- Weil ich Will liebe
- Weil wir uns lieben
Huhu,
AntwortenLöschenschade, dass es dir nicht so gut gefallen hat. Mittlerweile denke ich auch es ist die schwächste Reihe von ihr, Ich hab es geliebt, aber an die anderen Bücher, die ich bisher von ihr gelesen hab kommt es nicht ran. Und ich mochte Layken schon, aber ich fand sie teilweise auch anstrengend und manchmal kindisch. Und das daramalastige hat mich jetzt nicht gestört, ist mir aber durchaus aufgefallen. Aber es war mein erstes Hoover Buch und ich hätte überhaupt nicht erwartet, dass ich doch so begeistert davon bin, denn ich musste auch viel lachen. Aber Hopeless und Love and Confess haben mir trotzdem besser gefallen.
LG Corly
Hallo Corly,
Löschenich denke auch, dass mir "Weil ich Layken liebe" nicht so gut gefallen hat, weil "Hope forever" soviel besser war. Hätte ich es zuerst gelesen, wäre es vielleicht anders gewesen, aber so hat mich das Buch eben eher enttäuscht.
"Love and Confess" möchte ich als nächstes lesen. Freut mich zu hören, dass es Dir auch besser gefallen hat. Man muss ja auch mal fairerweise erwähnen, dass Colleen Hoover "Weil ich Layken liebe" im Selbstverlag veröffentlich hat und dafür ist es schon nicht schlecht :-).
Liebe Grüße
Andrea
ja stimmt. Also wie gesagt liebe ich Will und Layken wirklich, nur mochte ich nicht alles und an die anderen Bücher kommt es nicht ran. Ausserdem war sie bei Will und Layken ja auch eher unerfahren und wenn ich das richtig in Erinnerung hatte wollte sie das nur für ihre Mutter schreiben oder so. Ich denke mal sie hatte nicht wirklich geplant es zu veröffentlichen. Hätte ich zuerst Holder gelesen wäre ich vielleicht auch etwas enttäuscht gewesen.
LöschenLG Corly