Mittwoch, 9. März 2016

Rezension: Du und ich? Ohne mich! von Kristi Cook

Titel: Du und ich? Ohne mich!
Autorin: Kristi Cook
Originaltitel: Magnolia
Seitenanzahl: 288 Seiten
Genre: Jugendbuch (ab 12)
Reihe: Nein
Preis: 7,99 EUR
Verlag: cbj
Erschienen am 08.02.2016
www.cbj-verlag.de 

Klappentext:

Romeo und Julia hatten ein schweres Los mit ihren aufs Blut verfeindeten Familien. Aber andersherum ist es auch nicht einfach: Die Eltern von Ryder und Jemma verstehen sich großartig, seit Generationen sind die Familien befreundet. Und ihre Sprösslinge scheinen wie füreinander geschaffen. Finden ihre Eltern. Ryder und Jemma sind allerdings ganz anderer Meinung. Die beiden können sich nicht ausstehen und versuchen verzweifelt, den Kuppelversuchen der Eltern zu entgehen. Insofern ist es eine doppelte Katastrophe, als ein Hurrikan die beiden von der Außenwelt abtrennt …

Meine Meinung:

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ich liebe "Romeo & Julia" Geschichten. Denn es wird immer die Vorlage für andere Bücher bleiben...

In diesem Buch sollte es also einmal andersherum sein. Romeo und Julia alias Ryder und Jemma hassen sich, während ihre Familien beste Freunde sind und sich eine gemeinsame Zukunft für ihre Sprösslinge wünschen.
Ich habe somit eine echte "Hassliebe" mit feurigen und bösen Dialogen erwartet und wurde leider schnell enttäuscht.  
Bereits auf der ersten Seite himmelt Jemma Ryder unverhohlen an und man merkt eigentlich die ganze Zeit keinen wirklichen Unfrieden zwischen den beiden. Zwar zanken sie sich ein bisschen herum, aber das ist so lahm, dass es mich nicht überzeugen konnte.
Bei diesem Genre ist ja klar wie die Geschichten enden, daher erfordert es schon etwas Kreativität von den Autoren, den Weg bis dahin interessant zu gestalten. Das ist Frau Cook leider nicht so gut gelungen. 
Zwar versucht die Autorin es mit großen Dramen wie einer gefährlichen Operation, Unwetter und Todesfall, aber es wirkt alles sehr ungelenk.
 
Jemma ist mir als Charakter zu zwiespältig. Einerseits ist sie eine gnadenlose Schützin, die mit ihrer Pistole perfekt und furchtlos schießen kann, aber anderseits hat sie zu Beginn der Geschichte alle zehn Seiten eine Panikattacke. Erst als der Hurrikan auftaucht, zeigt sie ihre wirkliche Stärke. Das konnte mich etwas versöhnen. Vorher versucht sie etwas halbherzig gegen ihre Eltern zu rebellieren, indem sie mit dem "BadBoy" des Ortes anbandelt, aber eigentlich will sie das selbst gar nicht.

Ryder ist der perfekte Sohn, Klassenbester, Quarterback, Mädchenliebling.... Warum muss es immer wieder das gleiche Klischee sein? Allerdings ist er wirklich sehr nett und es hat mir gut gefallen, dass er auch eine ängstliche Seite gezeigt hat.

Die ganze "Feindschaft" der beiden beruht natürlich nur auf einem Missverständnis aus früheren Tagen. Ein Gespräch hätte alles einfach klären können. Da die beiden Teenager sind, kann ich die Geschichte allerdings noch einigermaßen nachvollziehen. Wenn man so jung ist, dann ist man eben unsicher und voller Selbstzweifel, so dass solch eine Situation schon entstehen kann.

Den Aspekt mit dem Hurrikan fand ich interessant, denn es war mal etwas Neues. Leider sind die Szenen mit Jemma und Ryder eher belanglos und unspektakulär. Sie hocken zusammen und warten bis das Unwetter vorbeigeht, aber außer Langeweile passiert leider nichts. Schade. Da wurde echt viel Potenzial verschenkt.
Zum Glück verschont uns die Autorin mit einem ewigen hin-und-her. Dafür greift sie hemmungslos in die Klischeeschublade und erschafft ein sinnloses Todesopfer um ein bisschen Drama zu erzeugen. Das war nicht gerade originell.

Das Ende ist schnell absehbar und ziemlich lahm. Zwar habe ich keinen Gegenvorschlag und möchte auch nicht, das es wie bei Shakespeare ausgeht, aber so wird mir das Story wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben.  

Pluspunkte verdient das Buch für das Südstaaten-Setting (wie bei Hart of Dixie), dass ich sehr gelungen finde.  Auch die Anspielungen auf "Romeo und Julia" mit den Namensähnlichkeiten (z.B. Ben = Benvolio) gefällt mir gut. Das Buch ist in drei Akte und mehrere Szenen aufgegliedert.
Der Schreibstil ist jugendlich und gut zu lesen. Eine Geschichte, die man ohne groß nachzudenken konsumieren kann.


Fazit:

Ich denke die Autorin hat es mit der Idee gut gemeint und wollte neben der Liebesgeschichte auch eine Botschaft vermitteln (Jugendliche sollten sich ihre Zukunft selbst gestalten, anstatt ein Leben zu leben, dass ihre Eltern vorgeben). Allerdings ist das Ergebnis ziemlich langweilig und vorhersehbar, trotz eingebauter Dramen. Es fehlt eindeutig das gewisse Etwas. Schade, schade. Zurück bleibt eine mittelmäßige Geschichte, die durchaus ihre süßen Momente hat. Von mir gibt es drei neutrale Sterne.

Autorin:

16059149Schon als Kind war Kristi Cook eine begeisterte Leserin und nur bereit, ihr Buch zur Seite zu legen, um ein paarmal die Woche Ballettstunden zu nehmen. Seitdem hat sich nicht viel geändert, außer dass sie inzwischen Mutter ist und genauso gern ihre eigenen Bücher schreibt, wie sie liest. Die Autorin ist in den Südstaaten aufgewachsen und lebt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in New York. (Quelle: Amazon)

2 Kommentare:

  1. Huhu Anruba,

    diese Rezension sagt eigentlich ganz genau das aus, was ich über das Buch denke. xD Ich kann dir wirklich so gut wie nur zustimmen, allerdings wäre so etwas wahrscheinlich keine 3 Sterne mehr bei mir gewesen. ö.ö Was ich halt richtig Schade fand war, dass ich eben auch so eine Geschichte voll mit einer "Hassliebe", die sich durch einen humorvollen Dialog kennzeichnet oder etwas in dieser Art. Na ja, für Zwischendurch war es ganz ok. =) Tolle Rezi auf jeden Fall!!

    Ganz liebe Grüße
    Leni =)

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    1. Hallo Leni,

      hm ja... doch, 3 Sterne hat das Buch verdient. Ist vielleicht widersprüchlich, aber wenn ich es mit meinen zwei Sterne Bewertungen vergleiche, dann war es doch noch eine Spur besser. Eben Mittelmaß :-).
      Freue mich, dass wir da einer Meinung sind.
      Liebe Grüße
      Andrea

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