Samstag, 10. Dezember 2016

Rezension: Kiss me in New York von Catherine Rider

Titel: Kiss me in New York
Autorin: Catherine Rider
Originaltitel: Christmas Romance
Seitenanzahl: 288 Seiten
Genre: Liebe/Jugendbuch ab 13
Reihe: evtl.
Preis: 12,99 EUR
ISBN: 978-3-570-16455-6
Verlag: cbt
Erschienen am 03.10.2016
www.cbt-verlag.de 

Klappentext:

Heiligabend, JFK-Flughafen, New York. Charlotte ist gerade wieder solo. Nach einem Auslandsjahr wurde sie von ihrem amerikanischen Boyfriend abserviert und will nun nichts mehr, als in den Schoß der Familie nach London zurückzukehren. Dann wird ihr Flug verschoben und Charlotte ein Hotel-Gutschein in die Hand gedrückt. Geht es noch schlimmer? Ja, geht es: Anthony will seine Freundin vom Flughafen abholen, doch die macht dort kurzerhand vor aller Augen mit ihm Schluss. Da hat Hardcore-Optimistin Charlotte eine Idee: Wieso verbringen sie und Anthony nicht gemeinsam mit ihrem neuen Ratgeber: Wie man in zehn Schritten über seinen Ex hinwegkommt den Heiligabend? Doch aus unbeschwertem Spiel wird bald romantischer Ernst.

Meine Meinung:

Der Klappentext klang jetzt nicht neu, aber ich hatte trotzdem große Lust das Buch zu lesen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Charlotte und Anthony geschildert und diesmal merkt man wirklich einen Unterschied in der Erzählweise. Ich denke mal, das hängt damit zusammen, dass sich hinter dem Pseudonym Catherine Rider ein Autorenduo verbirgt und beide ihren unterschiedlichen Stil haben einfließen lassen. 
Charlotte möchte am Heiligabend zurück nach England fliegen und hängt wegen des schlechten Wetters in New York fest. Am Flughafen lernt sie Anthony kennen, der gerade von seiner Freundin verlassen wurde. Da auch Charlotte Liebeskummer hat, beschließen die beiden, den Heiligabend zusammen zu verbringen. Mit Hilfe eines Ratgebers, der Liebeskummer in 10 Schritten bekämpfen soll, versuchen sie sich durchzuschlagen.

Was die beiden in dieser Nacht erleben ist jetzt nicht bahnbrechend neu oder super romantisch, aber doch sehr unterhaltsam. Denn irgendwie wusste man nie was als Nächstes passiert und das ist in diesem Genre schon ein großer Pluspunkt. Außerdem musste ich ziemlich oft schmunzeln und am Ende auch etwas schlucken. Das hat mir gefallen. Ich habe immer wieder gerne zum Buch gegriffen um weiterzulesen. 
Besonders gelungen fand ich die sprachlichen Unterschiede zwischen dem englischen und amerikanischen Englisch (Charlotte benutzt öfter Redewendungen, die Anthony nicht geläufig sind und umgekehrt). In der Originalfassung war das bestimmt noch witziger, denn bei der Übersetzung ging garantiert einiger Wortwitz verloren.

Charlotte war mir von der ersten Seite an sympathisch. Sie ist ein Mädchen zum Pferde stehlen. Bodenständig und schlagfertig. Das sie New York erstmal den Rücken kehren wollte, konnte ich gut verstehen.
Bei Anthony habe ich etwas länger gebraucht, um mich mit ihm anzufreunden. Zuerst konnte ich überhaupt nicht verstehen, warum er überhaupt mal mit seiner Ex-Freundin zusammen sein wollte und ihr auch noch nachtrauert, aber später lernt man etwas mehr von ihm kennen und kann seine Gründe für diese Beziehung etwas mehr verstehen. Aber so richtig überzeugend fand ich diese Seite der Geschichte bis zum Ende nicht. Diese Oberflächlichkeit passt nicht zu seinem Charakter, so wie er später dargestellt wurde. 

Der Schreibstil ist leicht und angenehm. Das Buch lässt sich schnell lesen. Inhaltlich ist die Geschichte schlüssig, auch wenn dafür einiges konstruiert werden musste. Das Setting New York ist auf jeden Fall toll und jederzeit präsent.
Die Charaktere sind interessant, aber für mich insgesamt zu oberflächlich gestaltet. Sie bleiben viel zu distanziert und ich hätte mich gefreut, wenn ich noch mehr von ihren Gefühlen erfahren hätte. Mir ist natürlich klar, dass solche Bücher nicht tiefgründiger sein sollen. Allerdings fehlten mir ein bisschen die verliebten Momente. Ich hätte mir mehr Prickeln und Herzklopfen gewünscht. Für meinen Geschmack wurde zu viel an die Expartner gedacht und da blieb der Rest etwas auf der Strecke bzw. ging dann am Ende zu schnell.

Unterm Strich soll das Buch natürlich eine weihnachtliche Stimmung verbreiten und das klappt hier ganz gut. Wer also leichte, jugendliche Geschichten mag, kann hier nur wenig verkehrt machen.

Fazit:

Auch wenn die Romanidee nicht neu ist, bekommt man bei dieser Lektüre gute Unterhaltung geboten. Die Charaktere sind sympathisch und liebevoll, und die Geschichte kann mit einigen Überraschungen punkten. Insgesamt hätte ich mir allerdings mehr verliebten Zauber zwischen den Protagonisten gewünscht. Trotzdem kann ich das Buch jedem empfehlen, der eine lockere, weihnachtlich-romantische Geschichte lesen möchte. Von mir gibt es vier tolle Sterne.



Autoren:

Stephanie Elliot und James Noble sind die beiden Autoren hinter dem Pseudonym Catherine Rider. Stephanie Elliot arbeitet als Lektorin in New York und lebt mit ihrem Mann und ihrer fünfjährigen Tochter in Brooklyn. Sie ist fest davon überzeugt, dass Bialys besser schmecken als Bagels, normale Taxis den Uber-Taxis vorzuziehen sind und man Pizza niemals mit Besteck essen sollte. Sie reist unheimlich gern nach London, wo die Leute so höflich sind. James Noble ist Lektor und hat bereits mehrere Romane unter verschiedenen Pseudonymen verfasst. Als waschechter Londoner arbeitet er heute in einem Londoner Verlag. James liebt Pie & Mash und achtet beim Aussteigen in der U-Bahn immer auf die Ansage: »Mind the gap!«. Trotzdem verschwendet er viel zu viel Zeit auf den Gedanken, wie es wohl wäre, in New York zu leben. (Quelle: Verlag)

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