Montag, 22. Februar 2016

Rezension: Siebenmeter für die Liebe von Dora Heldt

Titel: Siebenmeter für die Liebe
Autorin: Dora Heldt
Seitenanzahl: 224 Seiten
Genre: Jugendbuch (ab 12)
Reihe: Nein
Preis: 8,95 EUR
Verlag: dtv
Erschienen am 01.06.2014
www.dtv-dasjungebuch.de 

Klappentext:

Paula kann es nicht fassen! Da steht ihr neuer Sportlehrer von ihr und sie kriegt keinen Ton mehr raus. Bei dem Lehrer handelt es sich nämlich um niemand anderen als Florian Hoffmann - Paula Lieblingshandballer aus der Bundesliga - mit Augen so grün wie das Meer. Als wäre das nicht alles schon verwirrend genug, gibt es da noch Julius, den coolen Bruder von Johanna, der Paulas Herzschlag beschleunigt...

Meine Meinung:

Vorher hatte ich noch kein Buch von Dora Heldt gelesen. Bei Siebenmeter für die Liebe wagt sich die Autorin vom Erwachsenenbereich erstmalig in die Jugendbuchsparte.

Paula erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Die 12-Jährige ist mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder neu nach Hamburg gezogen und davon gar nicht begeistert. Paula musste ihren geliebten Handballverein verlassen und tut sich in der neuen Stadt sehr schwer.
Ihre Eltern versuchen sie mit einem tollen Angebot zu locken. Wenn sie sich gut einlebt und neue Freunde findet, darf Paula in den Herbstferien in ein Handballcamp.
Gesagt, getan. Paula gibt sich wirklich Mühe und findet tatsächlich Anschluss. Als sich ihr neuer Sportlehrer als Handballprofi herausstellt gibt es für Paulas Begeisterung kein halten mehr. Allerdings möchte sie vor ihren neuen Freundinnen nicht angeben und verschweigt ihre Handballvorkenntnisse, als eine neue Handball-AG ins Leben gerufen wird. Ab diesem Tag verstrickt sich Paula in ein Lügengerüst. Das geht natürlich nicht ewig gut.

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Natürlich ist die Geschichte für jüngere Mädchen geschrieben und somit sollte man als Erwachsener jetzt keine allzu großen Erwartungen haben. Die Themen sind altersgerecht verpackt. 
Handball spielt eine zentrale Rolle, aber auch wenn man mit dem Thema (wie ich) bisher nichts zu tun hatte, konnte die Autorin einem den Sport näher bringen.
Der Schreibstil ist angenehm leicht und umgangssprachlich. In meinen Augen wurde die Sprache der Jungendlichen gut getroffen. Das fällt manchen Autoren gar nicht so leicht.
Mich hat etwas gestört, dass die Unterhaltungen ständig abgewürgt wurden. Eigentlich durfte nie einer aussprechen und wurde immer unterbrochen. Das war etwas gewöhnungsbedürftig.

Neben dem Handball steht das Thema Freundschaft mit im Vordergrund. Es war interessant wie Paula sich selbst sieht, um dann feststellen zu müssen, dass sie auf ihre Klassenkameraden ganz anders wirkt. Diese Selbstwahrnehmung hat die Geschichte sehr authentisch gemacht. 
Auch Scheidung/Trennung der Eltern, Liebeskummer, Eifersucht und Teamgeist wurden als Themen mit eingebaut. 

Paula entwickelt sich in dieser Geschichte weiter und muss ihre Vorurteile gegenüber den "Großstadtzicken" langsam über den Haufen werfen. Ihr Verhalten und ihre Zickigkeit entsprechen eindeutig einer Zwölfjährigen. Ebenso ihr Verhalten Julius gegenüber. Sie kann einfach nicht mit ihren Gefühlen umgehen und fixiert daher ihren ganzen Groll auf den armen Jungen. Nach dem Motto: Was sich liebt, das neckt sich!
Der Klappentext stellt die Geschichte so dar, als wäre Paula in ihren Sportlehrer verliebt. Das stimmt so nicht, denn es handelt sich lediglich um eine Schwärmerei.
Leider gibt es auch keine andere große Liebesgeschichte. Das hat die Autorin leider ausgeklammert. Es stehen statt romantischer Augenblicke eher die Probleme mit den Freundinnen im Vordergrund, die eine Beziehung bei Zwölfjährigen auslösen (Eifersucht, Unsicherheit usw.). Wie verhalte ich mich richtig?

Trotzdem kann man aus dieser Geschichte eine Menge mitnehmen und lernen. Was kann man von einem Jugendbuch mehr erwarten?
 

Fazit:

Dieses Buch richtet sich eindeutig an jüngere Mädchen. Als Erwachsener sollte man keine Überraschungen erwarten. Die Themen sind Altersgerecht verpackt. Mit viel Liebe zum Detail steht der Handballsport im Vordergrund. Es geht um die erste Liebe, Freundschaft und das Einleben in einer neuen Umgebung. Leider hat die Autorin die Liebesgeschichte im entscheidenden Moment einfach rausgestrichen. Daher gibt es einen Stern Abzug. Ansonsten handelt es sich um ein wirklich gelungenes Jugendbuch. Auf jeden Fall weiterzuempfehlen.


Autorin:

19230213
frühere Ausgabe (erstmals erschienen im Jahr 2008)
Dora Heldt, bzw. Bärbel Schmidt, wie sie im wahren Leben heißt, ist gelernte Buchhändlerin und seit 1992 als Verlagsvertreterin unterwegs. Auch wenn sie heute in Hamburg lebt, ist die 1961 auf Sylt geborene Autorin nach wie vor ein großer Fan der Nordseeinsel – und dort hat auch ihre Großmutter gelebt, deren Namen sie als Pseudonym gewählt hat. Mit ihren kurzweiligen Familienromanen rund um Christine und Papa Heinz und ihren spritzig-unterhaltenden Frauenromanen hat sie sämtliche Bestsellerlisten erobert, die Bücher sind zudem fürs Fernsehen verfilmt und in etliche Sprachen übersetzt worden. (Quelle: Amazon)

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