Autorin: Kylie Scott
Originaltitel: Lick
Seitenanzahl: 352 Seiten
Genre: Erotik/Liebesroman
Reihe: Teil 1 von 4 (einzeln lesbar)
Preis: 9,99 EUR
Verlag: Egmont LYX
Erschienen am 06.11.2014
www.egmont-lyx.de
Klappentext:
"Na, dann herzlichen Glückwunsch. Du bist mit einem Rockstar verheiratet!" Am Morgen nach ihrem einundzwanzigsten Geburtstag wacht Evelyn Thomas in einem Hotelzimmer in Las Vegas auf – neben einem attraktiven, tätowierten und leider vollkommen fremden jungen Mann. Sein Name ist David Ferris, er ist Gitarrist und Songwriter der erfolgreichen Rockband Stage Dive – und seit weniger als zwölf Stunden Evelyns rechtmäßig angetrauter Ehemann …Meine Meinung:
Auch wenn der Klappentext sehr an den Film "Hangover" erinnert, wollte ich das Buch gerne lesen.Es geht um Evelyn, genannt Ev, die total betrunken neben einem fremden Mann aufwacht. Es ist David Ferris. Ein bekannter Rockstar, den alle außer Ev zu kennen scheinen. Als er sich als ihr Ehemann vorstellt, dreht sie ziemlich durch, denn sie kann sich an gar nichts erinnern. Vor lauter Scham rennt sie davon und flüchtet nach Hause. Leider warten dort schon die Paparazzi auf sie und dann fangen die Ereignisse an sich zu überschlagen...
Die ersten 100 Seiten konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Durch Ev's naive Art hat die Geschichte einen sehr humorvollen Touch bekommen. David ist dagegen sehr verschlossen und wirkte zu Beginn auf mich eher unheimlich und geheimnisvoll. Man hat ihm den rauen Rockstar auf jeden Fall abgenommen.
Doch dann wurde die Geschichte irgendwie merkwürdig. Der gesamte Mittelteil besteht nur aus erotischen Szenen, die in meinen Augen nicht sehr ansprechend erzählt wurden. Ev's Art und ihre Kommentare haben die Sache eher ins Lächerliche gezogen. Außerdem waren die Dialoge (sofern es denn welche gab), wirklich total platt. Er fragt jedesmal, ob es (er) gut war und Evelyn wiederholt den Satz: "Alles ist gut, solange wir zusammen sind" in Dauerschleife. Ich fand es eher langweilig, als aufregend. Ich erwarte dabei keine tiefschürfenden Gespräche, aber dann lieber weniger Geplapper, als solche Lückenfüller ohne Sinn und Verstand. Außerdem habe ich nicht verstanden, warum die Autorin ständig blablabla an die Sätze gehängt hat. Das wirkte so, als würde sie ihr Geschreibsel selbst albern finden. Beispielsatz:
Auszug Seite 208: Bedauerlicherweise war es aber auch keine Lösung, sich in Monterey zu verstecken. Es gab ja noch das College, die Band, Freunde, blablabla.
Statt der extralangen Erotikszenen, hätte ich lieber ein paar echte Liebesszenen gehabt, denn die fehlen irgendwie. Es gibt keine Romantik und daher wirkt die Beziehung übertrieben. Es ist einfach unrealitisch schnell. Ich konnte nicht nachvollziehen, woher die "Liebe" der beiden überhaupt kommt. David ist eigentlich die ganze Zeit mies drauf und trotzdem ist Ev plötzlich total verknallt in ihn. Warum? Das ist eher oberflächlich. Genauso, konnte ich nicht verstehen, was David denn so toll an der naiven Ev gefunden hat. Die beiden kennen sich nicht, reden aber gleich von der großen Liebe? Das finde ich bei Erwachsenen immer etwas übertrieben. Denn ansonsten haben sie keine wirklichen Gespräche geführt, was ja dann auch zu den ganzen Problemen führt.
Das letzte Drittel ist dann wieder besser, auch wenn sich das Ende sehr hinzieht. Denn eigentlich gibt es nur "Probleme", die man durch ein einziges Gespräch lösen könnte und das ist immer schwach.
Inhaltlich greift die Autorin auf ein Missverständnis zurück, dass es schon 1000mal gab, und einen daher auch nicht mehr vom Hocker haut. Für Evelyn ist dieser Verrat aber so schlimm, dass sie David nicht mehr wiedersehen möchte. Wobei ich mich wieder frage, was sie von einem bekannten Rockstar erwartet hat? Sehr naiv eben.
Der Schreibstil wirkt etwas dilettantisch und ist definitiv noch verbesserungswürdig. Viele Sätze und Szenen laufen ohne tieferen Sinn ins Leere. Man kann das Buch zwar gut weglesen, sollte aber wirklich nicht zu viel erwarten. Inhaltlich kann die Autorin beim nächsten Teil ruhig noch etwas drauflegen, denn es gibt wenig Neues. Die Story wirkt ab der Hälfte nur noch krampfhaft konstruiert und die Probleme gestellt und übertrieben. Außerdem wiederholen sich Evelyns Gedanken immer wieder ohne voranzukommen. Dann urplötzlich ändert sie ihre Meinung, ohne das ich es als Leser nachvollziehen kann. Es wirkt einfach so, als wenn es ins Skript passen muss.
Die Charaktere sind soweit ok. David bleibt zwar in meinen Augen etwas zu distanziert, so dass man ihn nur schwer symphatisch finden kann. Doch auch wenn ich seine Ausraster nicht immer nachvollziehen konnte, haben ihn seine Fehler eher glaubwürdig gemacht. Von einem Rockstar erwartet man ein bißchen Exzentrik.
Evelyn ist ein kleines Mäuschen, dass durch die Geschichte erkennt, was sie aus ihrem Leben machen möchte. Ihre Coolness hat sie zwar zwischendrin eingebüßt, aber zum Glück bekommt sie dann noch einmal die Kurve und bildet sich am Ende ihre eigene Meinung.
Ich weiß nicht, ob es im Rockstarbusiness wirklich so zu geht, wie die Autorin die Szenen schildert, aber es bleibt ja ein fiktiver Roman und ich habe ihr die Geschichte abgenommen. Ganz so ernst, darf man solche Bücher ja nicht nehmen.
In dieser Geschichte lernen wir ebenfalls schon die Personen aus den Folgebänden kennen. Im zweiten Teil spielt Mal die Hauptrolle. Da er in diesem Buch mein Liebling war, werde ich die Reihe auf jeden Fall weiterlesen. Zwar hatte ich viel zu kritisieren, doch ich glaube, dass die Autorin sich noch steigern kann.
Fazit:
Die Geschichte startet ziemlich flott und lustig, lässt dann aber schnell nach. Inhaltlich gibt es wenig Neues. Alles ist schonmal irgendwo da gewesen. Weniger überladene Erotikszenen wären bestimmt prickelnder gewesen, wenn man dafür ein paar romantische Szenen eingebaut hätte. Es geht einfach alles zu schnell und das wirkt unrealistisch. Wer sich an den seichten Dialogen nicht stört, kann aber sicher ein paar lockere Lesestunden genießen. Von mir gibt es drei Sterne. Ich denke die Autorin hat noch Potenzial nach oben.
Reihe:
- Kein Rockstar für eine Nacht
- Wer will schon einen Rockstar?
- Rockstars bleiben nicht für immer
- Rockstars küsst man nicht
huhu
AntwortenLöschenDie Inhaltsangabe ist wirklich mehr als lustig, klingt nach einer Geschichte die man an einem ruhigen Sommertag liest ohne viele Gedanken daran zu verschwenden! Schade, dass dir das Buch im Endeffekt nicht so sehr gefallen hat, die Autorin hätte aus ihrer Idee bestimmt einen sehr witzigen Roman schreiben können und scheint sich das leider selbst vermasselt zu haben. Ich mein wer schreibt blablabla in seinen eigenen Roman???
Liebe Grüße
Tamara
Hallo Tamara,
Löschenda kann ich dir in allem nur zustimmen.(blablabla?!) Wie gesagt, nach den ersten 100 Seiten hätte ich dem Buch alle fünf Sterne gegeben. Doch dann haben mir wirkich viele Dinge den Lesespaß vermiest. Ich finde es immer doof, wenn die Protagonistinnen von einer starken Frau zu einem liebesblinden Anhängsel werden. Ist ja auch Geschmackssache, aber mich stört das.
Trotz allem hat das Buch ja vielen anderen Leuten viel besser gefallen, daher solltest Du dir eine eigene Meinung bilden. Für einen ruhigen Sommertag am Strand ist es sicher eine lustige Lektüre...
Liebe Grüße
Andrea