Autorin: Anna Engel
Seitenanzahl: 169 Seiten
Genre: Roman
Reihe: Nein
Preis: 1,99 EUR
Verlag: Indie
Erschienen am 27.10.2014
www.amazon.de
Klappentext:
Filipa, 32, leitet in München eine Firma für Gartenbedarfsartikel. Die Liebe ist bei ihr eher Laubhaufen als Springbrunnen. Als ihre Kindheitsfreundin Leni Sandberg ihr eine Mail schickt, kann es Filipa kaum fassen: Leni, die mittlerweile als Reiseführerin auf Hawaii lebt und arbeitet, hat sich ein Bein gebrochen und bittet Filipa um Hilfe. Sie soll nach Hawaii kommen und sie drei Wochen lang in ihrem abenteuerlichen Job vertreten. Als beide noch kleine Mädchen waren haben sie einen Barbie-und-Ken-Tomatenketchupblut-Schwur abgelegt, der anderen zu helfen, wenn sie Hilfe braucht. Kurzentschlossen fliegt Filipa nach Hawaii. Dort findet sie nicht nur eine innige Freundschaft wieder, sondern es taucht auch noch der knackige Surflehrer Scott aus den Wellen des Ozeans auf. Er bittet Filipa um ein Date. Da pocht ihr Herz ganz schnell. Während der Touren mit den Touristen geht einiges drunter und drüber. Und merkwürdige Dinge geschehen um Lenis kleines Häuschen herum. Das ruft den attraktiven Police Officer Lee Keala auf den Plan. Viel los auf Hawaii. Oh wei!Meine Meinung:
Das schöne Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Außerdem mag ich Hawaii und hatte Lust auf eine lustige, romantische Geschichte.Nach dem Lesen bin ich allerdings etwas ernüchtert. Der Klappentext verrät leider schon so ziemlich alles, was im Buch passiert. Wirkliche Überraschungen gibt es nicht. Das war aber gar nicht mein Problem, mich hat vielmehr der Schreibstil erschüttert.
Ich lese immer mal wieder Bücher von Self-Pubilishern und habe meistens gute Erfahrungen damit gemacht. Heartbeat Hawaii-Oh-wei wirkte auf mich jedoch noch so unfertig, wie eine Rohfassung, die auf ein gutes Lektorat wartet. Viele der Sätze sind ungelenk und es gibt ständige Wort-Wiederholungen. Das hat mein Lesevergnügen erheblich gemindert. Von den vielen Logikfehlern mal abgesehen.
Hans-Joachim reichte ihr die Hand. "Hallo, ich bin der Hans-Joachim", sagte der Hans-Joachim. "Hans-Joachim Zude." Filipas Gehirn sandte das Signal: Sei freundlich, hebe die Hand und reiche sie ihm. Aber ihre Hand wollte das nicht tun. Mit voller Muskelanstrengung schaffte sie es und reicht Hans-Joachim die Hand. usw. (Auszug 7%)
Klar, kann man bei einem Preis von 1,99 EUR vielleicht kein literarisches Meisterwerk erwarten. Das mache ich auch nicht, aber es gibt so viele andere tolle Autoren, die mir mit ihren selbstverlegten Büchern (in der Preisklasse) das Gegenteil bewiesen haben.
Die Story war theoretisch ganz gut. Ein bisschen unrealistisch, doch damit konnte ich leben. (Ich bezweifle zwar stark, dass jemand ohne Ortskenntnisse und Tourerfahrungen gleich Touristengruppen durch den hawaiianischen Wald führen kann, aber da ja genug schief ging, lasse ich das mal dahingestellt.)
Aber ein bisschen Know-how sollte ein veröffentlichtes Buch trotzdem haben. Schreiben ist ein Handwerk und braucht hier und da den letzten Schliff. Der fehlte hier in meinen Augen eindeutig. Es wirkte immer so, als hätte die Autorin das Buch an einem Wochenende geschrieben und dann montags bei amazon hochgeladen.
Ich würde daher jedem der sich für das Buch interessiert eine Leseprobe empfehlen. Da sollte man schnell merken, ob einem die Art gefällt oder nicht.
Der Schreibstil ist sehr umgangsprachlich und einfach gehalten. Es wirkte manchmal recht lieblos und abgehackt.
Außerdem waren die Szenen so schnell vorbei, dass man keine Zeit hatte, sich auf irgend etwas einzustellen. Dadurch kommt weder Spannung noch eine eine andere Art von Emotion auf. Als es am Ende eskaliert, war es auf der nächsten Seite auch schon wieder vorbei. Für mich ist es nie ein gutes Zeichen, wenn mich die Geschichte nicht fesseln und berühren kann.
Außerdem war es einfach auch nicht mein Humor und so haben mich die Sprüche der "nervigen" Touristen nicht erheitert, sondern ich habe mich fremdgeschämt. Genau wie bei der Grillszene am Anfang, als Hans-Joachim auftauchte. Da war ein kurzer Moment, wo ich das Buch abbrechen wollte.
Die Charaktere sind etwas klischeebehaftet und haben auf den 170 Seiten kaum Zeit sich großartig zu entfalten oder eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Man muss sie so nehmen, wie sie sind.
Filipa war die ersten Seiten noch sehr unnahbar. Erst als sie auf Hawaii gelandet ist, wurde es besser.
Scott ist der heiße Surflehrer, der sich gleich in Filipa verliebt. Sie ist eben anders als andere Frauen. Warum, wird nicht weiter erklärt. Macht aber auch nichts.
Leni ist total gutaussehend und trotzdem eine tolle Freundin. Durch ihr Gipsbein kann sie eigentlich nichts beisteuern, außer sich von dem gutaussehenden Polizisten Lee beschützen zu lassen.
Unterm Strich konnte das Buch bei den Beschreibungen über Hawaii punkten. Man kann sich die grüne Insel mit dem feuchten Klima gut vorstellen.
Ja (Oh-wei!), man merkt total, dass das Buch überhaupt nicht mein Fall war und mich daher diese Rezension den letzten Nerv kostet. Ich würde wirklich lieber etwas positives schreiben, weiß aber echt nicht was. Das ist mir noch nie vorher passiert.
Zum Glück kann sich ja jeder eine eigene Meinung bilden.
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