Sonntag, 2. Dezember 2018

Rezension: All I Want for Christmas - Eine Weihnachts-Romance in Manhattan

Titel: All I Want for Christmas - Eine Weihnachts-Romance in Manhattan
Autorin: Julia K. Stein
Seitenanzahl: 340 Seiten
Genre: Liebe/Winter
Reihe: Nein
Preis: 9,99 EUR
ISBN: 978-3-473-58536-6
Verlag: Ravensburger

Erschienen am 19.09.2018
www.ravensburger.de 

Klappentext:

Eine Hochzeit im glitzernd-verschneiten New York - doch zwischen den Trauzeugen Pippa und Hunter fliegen die Fetzen. Die beiden können sich auf den ersten Blick nicht ausstehen. Nur bei einer Sache sind sie sich einig: Ihre besten Freunde passen nicht zusammen und dürfen auf keinen Fall heiraten. Mit allen Mitteln versuchen sie, die Hochzeit zu verhindern. Bis ein Kuss alles zwischen ihnen verändert …

Meine Meinung:

Von der Autorin hatte ich Winterzauber in New York in guter Erinnerung und habe mich deshalb auch sehr auf ihr neues Weihnachtsbuch gefreut.

Diesmal geht es um zwei Trauzeugen, die bezweifeln, dass ihre besten Freunde David und Lauren wirklich ein ideales Paar abgeben. Die 20-jährige Pippa hat eine harte Zeit hinter sich. Die Trennung ihrer Eltern und die damit verbundenen Veränderungen lasten noch schwer auf ihr. Als sie eher unfreiwillig Trauzeugin bei der Hochzeit wird, ist sie alles andere als begeistert. Zumal sie sich den Job mit Hunter Montgomery teilen soll. Pippa kann ihn nicht ausstehen und ahnt schlimmes.

Hunter ist auch nicht begeistert, dass er plötzlich mit Pippa zusammenarbeiten soll. Umso überraschter ist er, als er feststellt, dass Pippa die Hochzeit von David und Lauren genauso kritisch sieht. 
Hunter und Pippa unterdrücken ihre gegenseitige Abneigung und versuchen durch Aktionen die Liebe ihrer Freunde auf die Probe zu stellen. 

Das Grundgerüst hat mir wirklich gut gefallen. Zwar steht im Klappentext: Mit allen Mitteln versuchen sie, die Hochzeit zu verhindern, so dass ich mir viel mehr Intrigen und Überraschungen vorgestellt habe. Unterm Strich war es dann doch eher harmlos. Aber andererseits soll es ja auch um die Liebesgeschichte zwischen Hunter und Pippa gehen. Durch die Hochzeitsvorbereitungen kommen die beiden sich unfreiwillig näher und müssen ihre Vorurteile neu überdenken.
Pippa wirkt zwar sehr kratzbürstig, ist aber doch nicht die verwöhnte Upper-East-Side-Göre. Und auch Hunter ist kein angeberischer Neureicher, der sich im Erfolg seines Vaters sonnt. 

Die erste Hälfte des Buches war ich total an die Seiten gefesselt. Der Schreibstil ist angenehm und die Autorin hat eine wunderbare Art, Orte und Situationen bildlich zu beschreiben. Man kann das weihnachtliche New York wirklich aus jeder Zeile spüren. Für den winterlichen Touch gibt es viele Weihnachtssongs und ganz viel Schnee. Ich mochte besonders die Szenen zwischen Pippa und Hunter in den Catskills und ihr Tag auf der Skipiste.

Im zweiten Teil gibt es dann die guten alten Missverständnisse, die zwar nachvollziehbar sind, aber doch irgendwie die Fahrt aus dem Buch genommen haben. Ein klärendes Gespräch hätte alles aufgelöst und wenn man sich wirklich liebt, sollte das doch machbar sein. Aber gut. Dafür rückt die Hochzeit wieder in den Vordergrund und Pippa und Hunter müssen feststellen, dass sie sich in Bezug auf Lauren und David's Beziehung in vielen Dingen irren.

Durch den Erzählstil blieben mir hier die Charaktere größtenteils zu fremd und distanziert. Ich hätte gerne mehr von ihren Gedanken und Gefühlen erfahren. Es war für mich nicht so greifbar, wie ich es bei Liebesgeschichten gerne hätte. Das liegt aber vielleicht auch an mir. Mit Ich-Perpektiven kann ich mehr anfangen.

Abwechselnd wird aus Hunter und Pippa's Sicht berichtet. 
Pippa war mir nicht immer sympathisch, dafür mochte ich Hunter umso mehr. Er ist ein echter Freund und versucht sich in seinem neuen Leben zurecht zu finden. Er ist auch der einzige, der sich in dieser Geschichte in meinen Augen weiterentwickelt
Pippa wirkt oft wie eine ferngesteuerte Puppe ohne echte Emotionen. Besonders die Sache mit Chip war mir mehr als suspekt. Das ganze Verhalten wirkte unnatürlich. Auch ihr Interesse an den alten Leuten vom Café konnte ich nicht einordnen.
Ebenso die Reaktionen und Tipps von Pippas Mutter. Das erschien mir nicht sehr glaubwürdig und eher konstruiert. Genau wie viele Gespräche, die ich stellenweise nicht nachvollziehen konnte.

Unterm Strich habe ich nichts gegen klischeebehaftete Charaktere. Sei es nun die feine New Yorker Gesellschaft oder die schießenden Brüder aus Texas (Es sind doch Klischees? Schließlich kann man nicht alle Leute über einen Kamm scheren, oder?). Klischees dürfen vorkommen, aber sie müssen konsequent und überzeugend sein. Wie passt die zarte Lauren denn bitte zu den groben Texanern? Wie kann David in einem Moment eifersüchtig ausrasten und am nächsten Morgen sofort reflektiert mit der Situation umgehen? 

Aber keine Sorge, dass alles klingt jetzt schlimmer als es ist. Die Geschichte hat mir trotzdem Spaß gemacht. Es kommt eben immer auf die Erwartungen an. Ich wollte eine leichte, winterliche Liebesgeschichte und die habe ich bekommen

Fazit:

In dieser winterlichen Geschichte kann das verschneite, glitzernde New York punkten. Das Setting ist einmalig und so konnte mich die Story trotz einiger charakterlichen Schwächen sehr gut unterhalten. Ja, es gibt Missverständnisse und ja, es ist vorhersehbar. Aber das weiß man ja vorher und andere Erwartungen hatte ich nicht. Mir hat das Buch gut gefallen. Daher vier tolle Sterne. 

Weitere Bücher:

https://anruba.blogspot.com/2017/02/rezension-winterzauber-in-new-york-von.html

Autorin:

Julia K. Stein schreibt romantische Komödien für Erwachsene und Liebesgeschichten mit Spannung für Jugendliche. Sie wurde im Ruhrgebiet geboren und hat in Kalifornien und an der Ostküste der USA Literatur studiert, einen Magister der Philosophie und über Literatur promoviert. Davon merkt man in ihren Büchern allerdings (glücklicherweise) nichts.
Ihre Webseiten: jkstein.de und xojulia.de

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3 Kommentare:

  1. Hallo :)

    In der Weihnachtszeit bin ich ja immer auf der Suche nach ein paar Tipps für passende Romane zu dieser Zeit, deshalb musste ich mich bei dem Titel gleich auf deine Rezension stürzen :) Die Weihnachtszeit sollte ja eigentlich eine besinnliche Zeit sein, deshalb musste ich bei dem Klappentext schmunzeln, als der auf eine ganz andere Richtung abzielt. Aber wie du schreibst, bewahrheitet sich das Ganze ja dann nicht so schlimm in Intrigen und Lügen, wie die Inhaltsangabe es vermuten lässt :D Mit Klischees kann ich aber leider nicht so viel anfangen, auch wenn sie noch so gut in die Geschichte passen. Trotzdem würde mich das verschneite New York als Schauplatz sehr reizen. Mal schauen, ob es das Buch bis Weihnachten noch auf meine Wunschliste schafft :D Insgesamt klingt es ja deiner Rezension nach zu urteilen, trotz kleinerer Schwächen, sehr unterhaltsam. Ich hoffe doch, mit Happy End :D

    Liebe Grüsse
    Mel ♥

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    Antworten
    1. Hallo Mel,

      bei meinen Bücher ist ein Happy-End Pflicht :-), sonst würde ich sie gar nicht erst lesen.

      Die Klischees sind aber wirklich nicht so schlimm. Damit meinte ich eher die Rahmenbedingungen (reiche Upper-East-Side wie bei Gossip Girl etc.), aber vielleicht ist es auch kein Klischee und die Leute sind halt wirklich alle so...
      Hunter und Pippa sind jedenfalls ganz süß zusammen. Das Buch bietet zwar eine Winterstimmung, aber wer es soooo richtig weihnachtlich mag, sollte nicht zu viel erwarten. Die Hochzeit steht dann doch immer im Vordergrund und nicht das Weihnachtsfest.
      Liebe Grüße
      Andrea

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  2. Gut zu wissen :)
    Achso, ja das kann auch gut sein. Das mit den Klischees klang demnach auf den ersten Blick etwas abschreckend :D
    Alles klar, danke für den Hinweis. :)

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