Autorin: Lisa Rosenbecker
Seitenanzahl: 301 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 14/ Romantic Fantasy/ Krimi
Preis: 3,99 EUR
ISBN: 978-3-646-60263-0
Verlag: Impress
Erschienen am 04.08.2016
www.carlsen.de
Klappentext:
»Jeder weiß, dass der Kuss einer Muse auch aus dem gewöhnlichsten Menschen einen gefeierten Autor machen kann. Doch die wenigsten wissen um die Anti-Musen, wie Malou Winters eine ist. Als Tochter einer Normalsterblichen und einer Romanfigur hat sie von der versteckten Zwischenweltbibliothek aus Zugang zu sämtlichen Londoner Buchwelten, die jemals erdacht und aufgeschrieben wurden. Statt jedoch zu inspirieren, ist es ihre Bestimmung, nicht zu Papier gebrachte Ideen zu finden und zu löschen. Eine Lebensaufgabe, die sie nicht selten frustriert, vor allem da in letzter Zeit etwas mit den Personen, zu denen ihre Aufträge sie führen, nicht zu stimmen scheint. Und dann gerät sie auch noch ins Visier eines nicht unattraktiven jungen Mannes, der gefährlich nah dran ist, ihre wahre Identität zu erraten …«Meine Meinung:
Jeder der gerne Geschichten liest, hat sich bestimmt schon einmal gefragt, woher die Autoren ihre teilweise genialen Ideen nehmen. Lisa Rosenbecker hat die Antwort. Von einer Musenagentur!Leider gibt es nicht nur Musen, sondern auch Anti-Musen. Also Personen die dir die Ideen auch wieder mit einem Kuss rauben können. So jemand ist Malou. Und sie erzählt hier ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive.
Malou erledigt ihren Job als Anti-Muse schon eine Weile. Als ihren Klienten unerwartet etwas Schlimmes zustößt, gerät sie unfreiwillig ins Visier der Polizei und muss sich eingestehen, dass sie kaum etwas über ihre Arbeitgeberin und das Litersum weiß. Als Malou selbst zur Zielscheibe wird, nimmt sie den Fall in die eigene Hand. Dabei helfen ihr ihre Freunde, die auch sehr zauberhaft sind.
Die Autorin hat ein Litersum erschaffen. Eine Welt in der Buchcharaktere zum Leben erwachen und in die reale Welt kommen können. Da schlägt doch jedes Leserherz höher. Wer möchte nicht mal seine Lieblingsbuchfiguren treffen? Als Setting der "echten" Welt wurde London gewählt und das ist sehr passend.
Ich habe lange kein Buch mehr gelesen, wo ich die Protagonisten so geliebt habe. Malou war mir von der ersten Seite an sympathisch. Genau wie ihre Freunde und Familie. Das ist schonmal die halbe Miete. Doch auch die Story war einfach super. Es ist eine Mischung aus Krimi, Fantasy- und Liebesgeschichte. Wobei die Romanze sehr dezent im Hintergrund ablief. Das war wirklich erfrischend. Ansonsten zanken sich die Protagonisten oft bis zur Vergasung und täuschen damit über eine flache Story hinweg. Das ist hier definitv nicht der Fall. Hier wurde das Augenmerk auf den spannenden Kriminalfall gelegt und kann wirklich überraschen.
Der Schreibstil ist flüssig und charmant. Ich hatte wirklich Spaß beim lesen und konnte öfters lachen. Malou ist mir mit ihrer etwas unbedachen Art sehr ans Herz gewachsen. Daher habe ich immer wieder gerne zum E-Reader gegriffen um weiterzulesen.
Zwar sind die Charaktere jetzt nicht besonders tiefgründig, aber es passte alles gut zusammen. Mentor Tom, der selbst ein Buchliebhaber ist. Oder Emma, eine weitere Anti-Muse, die lieber Kriminalfälle á la Sherlock Holmes löst. Auch Lansbury oder Kater Sheldon sind einfach nur zum Knuddeln.
Der Plot ist schlüssig, wenn auch etwas stark konstruiert.
Die erste Hälfte des Buches habe ich fast an einem Stück gelesen. Dann zog es sich eine kurze Weile etwas zäh dahin, um dann in einem schnellen Showdown zu enden. Das war grundsätzlich in Ordnung, aber irgendwie hatte ich etwas anderes hinter der "Auflösung" der Morde erwartet. So ganz überzeugen konnte mich die Antwort nicht. Dazu fehlten mir einfach zu viele Puzzlestücke bezüglich der Wandler und der "alten" Geschichte. Jedenfalls was die Motive der Handlanger des Bösewichts betraf. Ich kann es leider nicht besser erklären, ohne zu spoilern.
Da ich Happy Ends liebe, war das Ende dann nach meinem Geschmack, auch wenn ich die Kehrtwendung von Mrs Patton etwas zu schnell fand. Aber über solche Kleinigkeiten muss man wohl hinwegsehen, wie auch über den ein oder anderen Logikfehler. Das alles fällt nicht weiter ins Gewicht, so dass man das Buch wirklich lesen sollte, wenn man jugendliche Fantasygeschichten mag.
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