Mittwoch, 30. Mai 2018

Rezension: Die Kurzhosengang von Victor Caspak & Yves Lanois

Titel: Die Kurzhosengang
Autor: Victor Caspak & Yves Lanois
Seitenanzahl: 192 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 10 J.
Reihe: Teil 1
Preis: 6,99 EUR
ISBN: 978-3-551-35564-5
Verlag: Carlsen

Erschienen am 29.08.2006
www.carlsen.de 

Klappentext:

Rudolpho, Island, Snickers und Zement, so nennen sich vier Freunde aus einem kleinen Ort in Kanada. Sie leben inkognito, denn wenn jeder wüsste, wie sie richtig heißen, dann würde in ihrem Heimatort die Post abgehen. Sie sind nämlich die berühmte Kurzhosengang. Derart coole Jungs tragen natürlich keine kurzen Hosen. Wie die Gang dennoch zu ihrem Namen kam, dazu erzählt jedes Mitglied anlässlich eines Fernsehinterviews seine eigene Geschichte.

Meine Meinung:

Durch Zufall bin ich auf dieses tolle Buch aufmerksam geworden. Titel, Cover und Klappentext haben mich sofort neugierig gemacht.

Die Geschichte wird von vier 11-jährigen Jungs aus Kanada erzählt. Anlässlich eines Fernsehinterviews in Toronto erzählen sie wie sie zu ihrem Namen Die Kurzhosengang gekommen sind. Und diese Erlebnisse sind wirklich unglaublich

Zuerst berichtet Rudolpho (die Namen sind selbstverständlich Künstlernamen, denn die Jungs wollen ja unerkannt bleiben!) über den Untergang Ihrer Schule. Ein Orkan fegt sie einfach weg und weil sonst keiner hilft, schlägt sich die Kurzhosengang durch den Schnee um den Mitschülern zu helfen.

Im nächsten Kapitel steht zuerst das wichtige Eishockeyspiel im Vordergrund. Der kleine Ort mit 176 Einwohnern hat nämlich eine eigene Eishockeymannschaft und wenn ein Spiel ist, dann sind alle dort versammelt. Leider reicht es nicht für ein überdachtes Stadion, daher müssen die Jungs immer los, den Puck suchen, wenn er aus der Arena fliegt. Und so stoßen sie an einem verschneiten Tag auf etwas ziemlich interessantes in einer Schneewehe. Ein denkwürdiges Erlebnis für Island.

Danach erzählt Snickers von einem sturmfreien Abend zu Hause, bei denen sich die Jungs regelmäßig Horrorfilme anschauen, die ihnen Snickers große Schwester aus der Videothek ausleiht. 
Die verfeindete Pauli-Gang ist darauf neidisch und versucht Die Kurzhosengang aus dem Haus zu locken bzw. ihnen Angst einzujagen. Doch irgendwie sieht die Pauli-Gang plötzlich wie ein Grizzly aus und da muss man sich schonmal totstellen und sein Sofa opfern um den Bär wieder rauszulocken. 

Zuletzt bekommt Zement seinen Auftritt. Er ist immer etwas langsam und steht in der Gegend herum. Doch durch seine Erzählung bekommt man einen guten Eindruck was mit ihm los ist. Dank Zement`s Einsatz kann ein Zugunglück verhindert werden.

Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen. Die Sätze sind kurz und bringen die Sache auf den Punkt. Das Buch war daher angenehm zu lesen und konnte mich fesseln. Die Geschichte ist wirklich genial. Überhaupt nicht vorhersehbar und natürlich total überzogen, doch genau das macht es so toll. Wer weiß schon, ob es nicht wirklich so passiert ist. Möglich wäre es.  

Inhaltlich sind die vier Erzählungen abgeschlossen. Die nachfolgende Geschichte bezieht sich allerdings immer wieder auf die vorherige(n) und bringt neue Ansätze hinzu.

Mir hat am besten gefallen, dass ich wirklich noch keines der Themen (außer vielleicht die Sache mit dem Zugunglück) jemals so irgendwo gelesen habe. Es ist einfach etwas komplett Neues und war deshalb erfrischend. Im Kinderbuchbereich ist man noch viel mutiger und individueller was die Themen angeht. Das vermisse ich manchmal bei den Jugendbüchern. 

Für mich hatte die Geschichte einen 80er Jahre Charme. Kleine Jungs auf Fahrrädern, mit einer Liebe zu Bitter Lemon und Horrorfilmen auf Video, daneben wird die ältere Schwester von Snickers angehimmelt und eine Feindschaft mit der Pauli-Gang (in der jeder Pauli heißt) gepflegt. Zement wird mit seiner Eigenartigkeit komplett akzeptiert und unterstützt. 
Es gibt so viele tolle Botschaften in diesem Buch, dass es jeder wirklich einmal gelesen haben sollte.

Ein tolles Highlight sind natürlich auch die Illustrationen. 
 

Fazit:

Unglaublich, unvorhersehbar und tatsächlich einzigartig. Die Kurzhosengang kann durch vier interessante Erlebnisse punkten, die ihre Mitglieder nacheinander erzählen. Egal ob es um Naturkatastrophen, Zugunglücke, gefährliche Grizzlys oder kleine Babies geht. Die vier Freunde nehmen es mit allem auf. Zwischen den Zeilen gibt es tolle Botschaften und so ist das Buch wirklich ein kleines Schmuckstück und ein echter Geheimtipp. Mir hat es super gefallen und daher gibt es alle fünf Sterne. Mehr davon.


Reihe:


Die Kurzhosengang (Kurzhosengang, #1)3762985

19241327

Autor:

Victor Caspak, 1966 in Toronto geboren, wuchs bei seinen Tanten auf. Mit siebzehn schrieb er für eine Sportzeitschrift und hatte diverse Jobs - Eisrinkratte, Krankenwagenfahrer, Briefträger, Schneeschieber. Jahrelang schrieb er für verschiedene Zeitschriften und lernte im Sommer 1994 Yves Lanois kennen. Beide lagen literarisch auf einer Wellenlänge und beschlossen zusammen zu arbeiten. Auf einer Angeltour hörten sie dann vom Mythos der Short Ones und gingen ihm nach. Im selben Jahr lernten sie die Mitglieder der Kurzhosengang kennen. Beeindruckt von dieser Begegnung machten sich Caspak und Lanois an die Arbeit und schrieben - basierend auf den Erzählungen - die Geschichte auf. (Quelle: Verlag)

Die wahre Geschichte über den Autor gibt es übrigens bei Wikipedia :-) --> Klick! Ich zeige immer gerne das Originalcover und bin stutzig geworden, dass ich keines gefunden habe.

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