Autorin: Emery Lord
Originaltitel: When We Collided
Seitenanzahl: 353 Seiten
Genre: Liebe/Drama/Jugendbuch ab 14 J.
Reihe: Nein
Preis: 15,00 EUR
ISBN: 9783570165164
Verlag: cbj
Erschienen am 26.03.2018
www.randomhouse.de
Klappentext:
Als Vivi neu nach Verona Cove kommt, das kleine Nest an der Westküste, spürt sie sofort: Hier ist ein Neuanfang möglich. Als ihr dann der hinreißende Jonah mit seinen phänomenalen Kochkünsten begegnet, verfällt sie ihm augenblicklich - und Jonah ihr. Mit unbändiger Lebenslust und einem Feuerwerk aus Gedanken und Gefühlen wirbelt Vivi durch Jonahs Leben und das seiner Familie. Und mit jedem Tag ihres Zusammenseins spürt Jonah die Last, die er seit dem Tod seines Vaters mit sich schleppt, leichter werden. Doch Vivis Dämonen sind mächtig, und obwohl dieser gleißende Sommer fast unbeschwert ist, wird er sie beide für immer verändern ...Meine Meinung:
Im Buchladen ist mir sofort das schöne Cover ins Auge gefallen. Daher war ich sehr neugierig auf die Geschichte.
Abwechselnd schildern der 17-jährige Jonah und die gleichaltrige Vivi die Erlebnisse aus ihrer Sicht.
Jonah versucht mit dem Rest seiner großen Familie immer noch den Verlust seines Vaters zu verarbeiten. Alle Personen sind in einer Art Trauer - Schockstarre gefangen, als Vivi in ihr Leben stolpert. Verrückt, extrem und wie ein alles vernichtender Wirbelsturm holt das aufgekratzte Mädchen die Familie Stück für Stück wieder aus ihrer Lethargie.
Dabei merkt man schnell, dass Vivi's aufgesetzte Art nicht normal ist, nicht normal sein kann. Im Laufe der Zeit kommt immer mehr über ihre Krankheit ans Licht.
Mich als Leser hat das in eine schwierige Lage gebracht. Ich wusste, dass ich Mitleid und Verständnis für das Mädchen haben müsste. Schließlich ist sie krank, doch oft konnte ich ihr Handeln eben nicht gutheißen und hatte eben kein Verständnis für ihre Launen.
Meine Lesefreude hat dadurch etwas gelitten. Doch wenn man sich klar macht, wie genial die Autorin damit den Kernpunkt getroffen hat, dann muss man zugegeben, dass das Buch wirklich etwas besonderes ist.
Jonah liebt das Kochen und erinnert sich dabei immer an seinen Vater, der ein Restaurant hatte. In regelmäßigen Abständen bereitet er in der Geschichte köstliche Gerichte zu, was mir echt gut gefallen hat. Insgesamt mochte ich den stillen Jungen sehr, der sich aufopfernd um seine kleinen Geschwistern kümmert. Dabei brauchte er eigentlich selbst eine starke Schulter zum anlehnen.
In Jonah konnte ich mich gut hineinversetzen und seine Lage verstehen.
Bei Vivi bleibt man als Leser bis zum Ende außen vor. Man liest was sie bewegt, kann aber nicht immer den Zusammenhang verstehen. Alles was sie macht ist extrem. Sie schreit rum, entblößt sich, hat fixe Ideen, denen sie nachrennt. Es war oft wie bei einem Autounfall. Man möchte eigentlich nicht hinsehen und muss es doch. Sie hat Jonah einerseits gut getan, weil er sich bei ihr endlich wieder wie er selbst fühlen kann, doch andererseits hat sie ihm mit ihrer wegstoßenden Art auch geschadet. Das sind alles Auswirkungen der Krankheit und daher gut geschildert. Doch mein Herz für Jonah hat deshalb oft geblutet.
Jonah's und Vivi's Hintergrundgeschichte ist zwar krass, aber doch sehr glaubwürdig. Es ist der Autorin sehr gut gelungen die unterschiedlichen Sichtweisen der Charaktere darzustellen.
Unterm Strich konnte mich das Buch fesseln und überzeugen. Die Liebesgeschichte ist hierbei eher zweitrangig. Eigentlich ist sie sogar sehr oberflächlich, denn die beiden fühlen sich doch eher wegen ihres guten Aussehens zueinander hingezogen. Gemeinsam haben sie fast nichts. Doch genau darum geht es in dieser Geschichte.
In diesem einen Sommer sind die beiden perfekt füreinander. Sie tun sich gut und helfen einander. Es ist keine Liebesgeschichte für immer. Es zeigt, dass man manchmal jemanden zur richtigen Zeit trifft und sich dadurch dein Leben verändert. Danach ist alles besser, auch wenn man wieder getrennte Wege geht.
Und obwohl ich verstehe worauf die Autorin hinausmöchte, hätte ich mir für die Liebesgeschichte mehr Raum gewünscht und nicht so nebenbei abgewickelt. Es standen immer andere Probleme oder Dinge im Vordergrund. Das fand ich schade.
Der Schreibstil ist angenehm und detailreich. Ich mochte besonders das Setting von Verona Cove. Ein verträumter Küstenort, wo sich alle Bewohner kennen und schätzen. Sie halten zusammen und treten füreinander ein. Ein ziemlicher Gegensatz zu den Geschehnissen, die sich dadurch gleich doppelt so schlimm anfühlen. Doch man muss einfach alle Personen irgendwie in sein Herz schließen. Besonders Jonah Daniels und seine Geschwister.
Ich habe das Buch daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Es war eine wirklich schöne Geschichte, aber jetzt brauche ich Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten und weiterzuziehen.
Fazit:
Das Buch ist eine Achterbahn der Gefühle. Es ist extrem. Es knallt und hallt nach. Obwohl ich mir viele Dinge anders gewünscht hätte, konnte mich die Autorin mit dieser Geschichte berühren. Es geht um zwei unterschiedliche Menschen, die sich eine zeitlang guttun und helfen. Mir ging nur die Liebesgeschichte etwas zu sehr unter. Die andere Dinge standen immer im Vordergrund. Unterm Strich ist es keine leichte Sommerlektüre, sondern ein Buch das man nicht so schnell vergisst. Vivi war hier. Ja genau. Man wird die Geschichte und sie nie vergessen. Ein unvergesslicher Sommer in Verona Cove. Von mir gibt es vier tolle, außergewöhnliche Sterne.
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