Mittwoch, 31. Oktober 2018

Nach Weihnachten, ist vor Weihnachten - Der Pixi-Adventskalender von Carlsen

Im letzten Herbst bin ich auf der Suche nach einem tollen Adventskalender schnell auf den Pixi-Adventskalender von Carlsen gestoßen. Da ich gerne lese, war mein Interesse schnell geweckt. Für knapp 20 EUR bekommt man 22 Mini- und zwei Maxi-Pixi Bücher, die alle das Thema Schnee oder Weihnachten beinhalten. 

Anstatt nun morgens nur schnell ein Stückchen Schokolade in sich hineinzustopfen, wie bei den üblichen Adventskalendern, haben wir unser Türchen abends geöffnet und uns zusammen unter eine Decke gekuschelt und dann das neue Büchlein durchgeblättert. Ich war begeistert, wie toll die Kinder die Geschichten fanden und wie lange sie sich damit beschäftigt haben. 


Nach zwölf Tagen dreht man den Kalender um und kann die restlichen 12 Türchen auf der Rückseite öffnen. 

Der Kalender hat zwar eine beachtliche Größe (ca. 50 cm x 60 cm), aber die liebevollen Illustrationen auf denn beiden Seiten lassen selbst die Verpackung zu einem kleinen Highlight werden, die die Kleinen lange bestaunen und die Bilder begutachten.

Insgesamt hatte ich soviel Freude daran, dass ich auch in diesem Jahr einen neuen Kalender bestellt habe und bin schon sehr gespannt wie er dieses Jahr bei den Minis ankommt.


Nur ein Nachteil hatte das Ganze: Wir mussten leider das ganze Jahr über immer wieder die Weihnachtsgeschichten lesen. Diese Jahr werde ich die Bücher dann wohl im Januar heimlich einsammeln und bis zum nächsten Weihnachten verstecken :-) 


Fazit:
Wenn ihr also noch einen schönen Adventskalender sucht, dann schaut Euch den Kalender mal an. Es ist eine tolle Alternative zu Schokokalendern und kann Kinder im Alter von 2-7 Jahren bestimmt begeistern.
(Link zur Carlsen-Verlagsseite: Klick

Achtung: Ich kenne noch nicht den Inhalt des neuen Kalenders für 2018 und kann daher nur meine Meinung zu dem Kalender aus dem Jahr 2017 abgeben.

Freitag, 26. Oktober 2018

Rezension: Nur um dich lächeln zu sehen von Emery Lord

Titel: Nur um dich lächeln zu sehen
Autorin: Emery Lord
Originaltitel: When We Collided
Seitenanzahl: 353 Seiten
Genre: Liebe/Drama/Jugendbuch ab 14 J.
Reihe: Nein
Preis: 15,00 EUR
ISBN: 9783570165164
Verlag: cbj

Erschienen am 26.03.2018 
www.randomhouse.de 

Klappentext:

Als Vivi neu nach Verona Cove kommt, das kleine Nest an der Westküste, spürt sie sofort: Hier ist ein Neuanfang möglich. Als ihr dann der hinreißende Jonah mit seinen phänomenalen Kochkünsten begegnet, verfällt sie ihm augenblicklich - und Jonah ihr. Mit unbändiger Lebenslust und einem Feuerwerk aus Gedanken und Gefühlen wirbelt Vivi durch Jonahs Leben und das seiner Familie. Und mit jedem Tag ihres Zusammenseins spürt Jonah die Last, die er seit dem Tod seines Vaters mit sich schleppt, leichter werden. Doch Vivis Dämonen sind mächtig, und obwohl dieser gleißende Sommer fast unbeschwert ist, wird er sie beide für immer verändern ...

Meine Meinung:

Im Buchladen ist mir sofort das schöne Cover ins Auge gefallen. Daher war ich sehr neugierig auf die Geschichte.

Abwechselnd schildern der 17-jährige Jonah und die gleichaltrige Vivi die Erlebnisse aus ihrer Sicht.  
Jonah versucht mit dem Rest seiner großen Familie immer noch den Verlust seines Vaters zu verarbeiten. Alle Personen sind in einer Art Trauer - Schockstarre gefangen, als Vivi in ihr Leben stolpert. Verrückt, extrem und wie ein alles vernichtender Wirbelsturm holt das aufgekratzte Mädchen die Familie Stück für Stück wieder aus ihrer Lethargie.
Dabei merkt man schnell, dass Vivi's aufgesetzte Art nicht normal ist, nicht normal sein kann. Im Laufe der Zeit kommt immer mehr über ihre Krankheit ans Licht. 

Mich als Leser hat das in eine schwierige Lage gebracht. Ich wusste, dass ich Mitleid und Verständnis für das Mädchen haben müsste. Schließlich ist sie krank, doch oft konnte ich ihr Handeln eben nicht gutheißen und hatte eben kein Verständnis für ihre Launen. 
Meine Lesefreude hat dadurch etwas gelitten. Doch wenn man sich klar macht, wie genial die Autorin damit den Kernpunkt getroffen hat, dann muss man zugegeben, dass das Buch wirklich etwas besonderes ist.

Jonah liebt das Kochen und erinnert sich dabei immer an seinen Vater, der ein Restaurant hatte. In regelmäßigen Abständen bereitet er in der Geschichte köstliche Gerichte zu, was mir echt gut gefallen hat. Insgesamt mochte ich den stillen Jungen sehr, der sich aufopfernd um seine kleinen Geschwistern kümmert. Dabei brauchte er eigentlich selbst eine starke Schulter zum anlehnen. 
In Jonah konnte ich mich gut hineinversetzen und seine Lage verstehen.

Bei Vivi bleibt man als Leser bis zum Ende außen vor. Man liest was sie bewegt, kann aber nicht immer den Zusammenhang verstehen. Alles was sie macht ist extrem. Sie schreit rum, entblößt sich, hat fixe Ideen, denen sie nachrennt. Es war oft wie bei einem Autounfall. Man möchte eigentlich nicht hinsehen und muss es doch. Sie hat Jonah einerseits gut getan, weil er sich bei ihr endlich wieder wie er selbst fühlen kann, doch andererseits hat sie ihm mit ihrer wegstoßenden Art auch geschadet. Das sind alles Auswirkungen der Krankheit und daher gut geschildert. Doch mein Herz für Jonah hat deshalb oft geblutet.

Jonah's und Vivi's Hintergrundgeschichte ist zwar krass, aber doch sehr glaubwürdig. Es ist der Autorin sehr gut gelungen die unterschiedlichen Sichtweisen der Charaktere darzustellen. 
Unterm Strich konnte mich das Buch fesseln und überzeugen. Die Liebesgeschichte ist hierbei eher zweitrangig. Eigentlich ist sie sogar sehr oberflächlich, denn die beiden fühlen sich doch eher wegen ihres guten Aussehens zueinander hingezogen. Gemeinsam haben sie fast nichts. Doch genau darum geht es in dieser Geschichte
 In diesem einen Sommer sind die beiden perfekt füreinander. Sie tun sich gut und helfen einander. Es ist keine Liebesgeschichte für immer. Es zeigt, dass man manchmal jemanden zur richtigen Zeit trifft und sich dadurch dein Leben verändert. Danach ist alles besser, auch wenn man wieder getrennte Wege geht.

Und obwohl ich verstehe worauf die Autorin hinausmöchte, hätte ich mir für die Liebesgeschichte mehr Raum gewünscht und nicht so nebenbei abgewickelt.  Es standen immer andere Probleme oder Dinge im Vordergrund. Das fand ich schade.

Der Schreibstil ist angenehm und detailreich. Ich mochte besonders das Setting von Verona Cove. Ein verträumter Küstenort, wo sich alle Bewohner kennen und schätzen. Sie halten zusammen und treten füreinander ein. Ein ziemlicher Gegensatz zu den Geschehnissen, die sich dadurch gleich doppelt so schlimm anfühlen. Doch man muss einfach alle Personen irgendwie in sein Herz schließen. Besonders Jonah Daniels und seine Geschwister.

Ich habe das Buch daher mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet. Es war eine wirklich schöne Geschichte, aber jetzt brauche ich Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten und weiterzuziehen.

Fazit:

Das Buch ist eine Achterbahn der Gefühle. Es ist extrem. Es knallt und hallt nach. Obwohl ich mir viele Dinge anders gewünscht hätte, konnte mich die Autorin mit dieser Geschichte berühren. Es geht um zwei unterschiedliche Menschen, die sich eine zeitlang guttun und helfen. Mir ging nur die Liebesgeschichte etwas zu sehr unter. Die andere Dinge standen immer im Vordergrund. Unterm Strich ist es keine leichte Sommerlektüre, sondern ein Buch das man nicht so schnell vergisst. Vivi war hier. Ja genau. Man wird die Geschichte und sie nie vergessen. Ein unvergesslicher Sommer in Verona Cove. Von mir gibt es vier tolle, außergewöhnliche Sterne. 

Autorin:

25663637Emery Lord ist Autorin von bisher vier Jugendromanen und wurde an der amerikanischen Ostküste geboren. Heute lebt sie in Cincinnati mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter sowie zwei ausgebildeten Rettungshunden. Emery glaubt an die Magie des Geschichtenerzählens, sie liebt Riesenräder und besitzt eine beeindruckende Sammlung an unpraktischen Schuhen. (Quelle: Verlag

Dienstag, 2. Oktober 2018

Rezension: Worte, die leuchten wie Sterne von Brigid Kemmerer

Titel: Worte, die leuchten wie Sterne
Autorin: Brigid Kemmerer
Originaltitel: More Than We Can Tell
Genre: Young Adult
Reihe: Teil 2 (einzeln lesbar)
Preis: 16 EUR
ISBN: 978-3-95967-216-0
Verlag: HarperCollins

Erschienen am 01.08.2018
www.harpercollins.de 


Klappentext:

Rev hat immer noch mit den Schatten seiner harten Kindheit zu kämpfen. Aber seine liebevolle neue Familie hilft ihm dabei zu heilen.

Emma ist ein Computerfreak und hat selbst ein Online-Spiel entwickelt. Die virtuelle Welt ist wie ihr zweites Zuhause.

Doch plötzlich erhält Rev Briefe von seinem leiblichen Vater, der ihm nicht nur seelische Narben zugefügt hat. Und auch Emma erhält beängstigende Nachrichten von einem Online-Troll, der ihr das Leben zur Hölle macht. In dieser schweren Zeit treffen die beiden aufeinander – und fühlen sofort eine besondere Verbindung. Können sie sich gegenseitig helfen, die traumatischen Ereignisse zu überwinden?


Meine Meinung:

In Der Himmel in deinen Worten haben wir Rev bereits als Nebencharakter kennengelernt. Er war dort ein Mensch weniger Worte, doch was er sagte, war immer sehr tiefgründig. Außerdem gab es einige Hinweise auf seine harte Kindheit und deshalb war ich sehr neugierig auf seine eigene Geschichte.

Am Anfang des Buches erhält Rev unerwartet einen Brief von seinem leiblichen Vater, den er seit über 10 Jahren nicht gesehen hat. Das wirft den 18-jährigen ziemlich aus der Bahn, denn er weiß nicht wie er damit umgehen soll. Er war seinem Vater stets hörig und deshalb wird Rev von dem Brief in die Vergangenheit gezogen. Sein Vater hat ihn misshandelt und Rev ist immer noch nicht darüber weg. Statt mit seinen liebevollen Pflegeeltern zu reden, frisst er das Problem immer mehr in sich hinein, bis er komplett unter Strom steht, weil er sich plötzlich nicht mehr selbst über den Weg traut. Ist gewalttätiges Verhalten vererbbar? Ich finde, die Autorin hat damit einen interessanten Ansatz gefunden.

Emma ist der sprichwörtliche Computernerd. Sie programmiert und versteckt sich am liebsten hinter ihrem PC. Der Rollentausch gefällt mir. Endlich ist mal das Mädchen technisch versiert und etwas spleenig. Wir erfahren schnell, dass sie damit ihrem Vater nacheifert, was bei ihrer Mutter nicht so gut ankommt und immer zum Streit führt. Die Hass-Nachrichten von einem anderen Computerspieler sind erschreckend und ich kann Emma verstehen, dass sie sich angegriffen fühlt.

Rev und Emma kennen sich bisher nur flüchtig aus der Schule. Als sie bei einem Spaziergang zufällig ins Gespräch kommen, vertrauen sie sich Dinge an, die sie zu diesem Zeitpunkt niemanden anderes sagen können. Und so baut sich ganz langsam ein Vertrauensverhältnis auf.

Erneut bin ich einfach nur begeistert von dem eindringlichen Schreibstil. Die Autorin ist eine Meisterin der Worte und erschafft damit eine einzigartige Atmosphäre
Die Liebesgeschichte ist keine einschlagende Bombe, sondern etwas schleichendes, das wie ein zartes Pflänzchen erblüht. Sie steht nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es darum, dass Emma und Rev erstmal in ihrem Leben aufräumen müssen, bevor dort Platz für jemand anderes ist.

Meine Highlights sind die interessanten Unterhaltungen zwischen den verschiedenen Charakteren. Gerade wenn sich Rev und sein bester Freund Declan austauschen (Absolute Bro-Momente) oder später auch die Unterhaltungen mit Pflegebruder Matthew wissen zu fesseln.

Durch die abwechselnde Ich-Perspektive lernen wir Emma und Rev gut kennen und können mit ihnen fühlen.
Dabei treffen beide Charaktere wahrlich nicht immer die besten Entscheidungen. Im Gegenteil. Manchmal hätte ich bei ihren selbstzerstörerischen Handlungen am liebsten laut geschimpft, über so viel (Verzeihung!) Dummheit, doch gerade weil sie Charaktere mit Ecken und Kanten sind, hat es die Geschichte auch so lebendig gemacht.  

Rev wollte ich abwechselnd in den Arm nehmen, ihm gut zureden und sagen, dass er sich unnötig Gedanken macht. Und dann wollte ich ihn anschreien und rufen: Jetzt sag deinen Eltern endlich Bescheid! 

Emma mochte ich gerne, auch wenn sie sich ihren Eltern gegenüber wie ein bockiges Kleinkind verhält. Das war oft sehr anstrengend. Aber Rev stellt ja treffend fest, dass Emma ansonsten nur von selbstsüchtigen und kontrollwütigen Menschen umgeben ist und es daher nicht besser wissen kann. Es ist ihre Art um Hilfe zu schreien.

Die Hintergrundstorys sind schon krass. Kindesmisshandlung, Gewalt und Demütigung. Rev steckt so voller Ängste und Selbstzweifel, dass man es gar nicht begreifen kann. Zusätzlich hat die Autorin Rev sehr gläubig dargestellt. Immer wieder gibt es Gespräche über Gott und den Sinn von Glauben. Eine Menge Stoff zum Nachdenken.

Emma schlägt sich mit Cyber-Mobbing und den Kommunikationsproblemen ihrer Eltern herum. Die Sache mit ihrem Computerspiel wurde sehr glaubwürdig geschildert. Im anonymen Internet werden leider viel zu viele Menschen zu der schlechtesten Version ihrer selbst. 

Zwar hätte ich mir das Ende der Geschichte etwas anders gewünscht, doch ich kann die Autorin verstehen, weshalb sie diesen Weg gewählt hat. Sie möchte natürlich auf das Problem "Der falschen Internetfreunde" aufmerksam machen, aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass Emma auch eine schöne Erfahrung mit Leuten aus dem Internet macht und nicht alle Gamer als merkwürdige Einsiedler dargestellt werden.  
 
Einige der Kapitel waren echt emotional und haben mich sehr berührt. Rev's Hilflosigkeit konnte mich zu Tränen rühren. Er hat solch eine tolle Familie gefunden und muss endlich lernen, dass er in Sicherheit ist und geliebt wird.

Es gab eine Kuss-Szene, die war sooooo toll und romantisch geschrieben. Mir ist richtig das Herz aufgegangen. Die Autorin schafft es einen einfach wunderbar in eine emotionale Stimmung zu versetzen.
 
Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich würde jederzeit wieder eine Geschichte der Autorin lesen. 

Fazit:

Mit dieser emotionalen und eindringlichen Geschichte konnte mich die Autorin erneut überzeugen und fesseln. Ihre Charaktere haben Ecken und Kanten, treffen falsche Entscheidungen und sind trotzdem liebenswert, dass einem das Herz aufgeht. Die Liebesgeschichte ist eher Nebensache, es geht darum sich der Vergangenheit und seinen Ängsten zu stellen, dann ist Platz für jemand anderes.  Zwar hätte ich mir ein weniger dramatisches Ende gewünscht, aber ich kann es nachvollziehen. Von mir gibt es alle fünf Sterne. Eine klare Leseempfehlung.

Reihe:

Der Himmel in deinen Worten Worte, die leuchten wie Sterne  

  • Meine Rezi zu: Der Himmel in deinen Worten -->Klick

     

Autorin:

34236194Brigid Kemmerer denkt sich Geschichten aus, seit sie auf der Highschool war. Sie schreibt, wo immer sie einen Platz zum Sitzen findet, je mehr Lärm, desto besser. Das ist auch gut so, denn sie hat vier Söhne zwischen Kleinkind- und Teenageralter und daher eher geringe Chancen auf stille Stunden. Sie lebt in der Nähe von Baltimore. (Quelle: Verlag)




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Ich danke Harper Collins für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und lovelybooks für die tolle Leserunde.



-Meine Meinung zum Buch wurde dadurch nicht beeinflusst - 


Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (ohne kommerziellen Zweck zur reinen Information) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Wenn es Dich interessiert, kannst Du dort weitere Informationen zum Buch finden.
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