Eine Aktion von Glitzerfees Buchtempel
Stelle uns das Buch vor, dass mehr Aufmerksamkeit verdient
hat:
Nini und Jameelah leben in derselben Siedlung, sie sind unzertrennlich
und mit ihren 14 Jahren eigentlich erwachsen, finden sie. Deswegen
kaufen sie sich Ringelstrümpfe, die sie bis zu den Oberschenkeln
hochziehen, wenn sie ganz cool und pomade auf die Kurfürsten gehen, um
für das Projekt Entjungferung zu üben. Sie mischen Milch, Mariacron und
Maracujasaft auf der Schultoilette. Sie nennen das Tigermilch und
streifen durch den Sommer, der ihr letzter gemeinsamer sein könnte. Die
beiden Freundinnen lassen sich durch die Hitze treiben, sie treffen
nicht Tom Sawyer oder Huck Finn, aber hängen mit Nico ab. Nico, der in
der ganzen Stadt »Sad« an die Wände malt und Nini ein Gefühl von Zuhause
gibt. Sie machen Bahnpartys, rauchen Ott in Telefonzellen und gehen mit
Amir ins Schwimmbad. Amir, den sie beschützen wie einen kleinen Bruder.
Und dessen großer Bruder Tarik im Dauerstreit mit seiner Schwester
liegt, weil diese sich in einen Serben verliebt hat. Nini und Jameelah
erschaffen sich eine Welt mit eigenen Gesetzen, sie überziehen den Staub
der Straße mit Glamour, die Innigkeit ihrer Freundschaft ist
Familienersatz. Sie halten sich für unverwundbar, solange sie zusammen
sind. Doch dann werden sie ungewollt Zeuge, wie der Konflikt in Amirs
Familie eskaliert. Und alles droht zu zerbrechen.
Wie bist Du selber darauf aufmerksam geworden?
Das Cover hat mich einfach angelacht und der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Da habe ich es einfach mal ausgeliehen. Das ist der Vorteil von einer Bücherei. Da greift man auch mal zu Büchern, die man sich vielleicht nie kaufen würde und erlebt positive Überraschungen.
Was hat Dir besonders gut an dem Buch gefallen?
Es erzählt keine Heile-Welt-Geschichte und greift das Thema Migration unterbewusst auf. Durch die aktuelle Flüchtlingspolitik ist das Buch wahrscheinlich aktueller denn je. Die Dinge die die Mädchen erleben sind einfach schockierend und trotzdem glaubwürdig.
Es erzählt keine Heile-Welt-Geschichte und greift das Thema Migration unterbewusst auf. Durch die aktuelle Flüchtlingspolitik ist das Buch wahrscheinlich aktueller denn je. Die Dinge die die Mädchen erleben sind einfach schockierend und trotzdem glaubwürdig.
Schade nur, dass die Autorin irgendwie unsympathisch ist (auf Youtube gibt es Videos mit ihr, die meine Meinung nach der Rezension etwas getrübt haben). Aber das Buch ist trotzdem lesenswert.
In dieser Geschichte wird die Freundschaft zweier junger Mädchen auf eine harte Probe gestellt, als sie ein Verbrechen beobachten. Obwohl ihre Welt alles andere als "normal" ist und sie nur versuchen sich zurecht zu finden, nimmt einen ihr Schicksal doch gefangen. Ich finde, man denkt über vieles in seinem eigenen Leben anders, wenn man diese Geschichte gelesen hat und auch über die Teenis, die einem im Bus vielleicht unsanft anrempeln :-).
Welches Buch hat bei Euch mehr Aufmerksamkeit verdient?