Seiten

Challenges

Samstag, 28. Oktober 2017

Rezension: Wolkenschloss von Kerstin Gier

Titel: Wolkenschloss
Autorin: Kerstin Gier
Seitenanzahl: 464 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 14
Reihe: Nein
Preis: 20 EUR
ISBN: 978-3-8414-4021-1 
Verlag: FJB
Erschienen am 09.10.2017
www.fischerverlage.de 

Klappentext:

Hoch oben in den Schweizer Bergen liegt das Wolkenschloss, ein altehrwürdiges Grandhotel, das seine Glanzzeiten längst hinter sich hat. Aber wenn zum Jahreswechsel der berühmte Silvesterball stattfindet und Gäste aus aller Welt anreisen, knistert es unter den prächtigen Kronleuchtern und in den weitläufigen Fluren nur so vor Aufregung. Die siebzehnjährige Fanny hat wie der Rest des Personals alle Hände voll zu tun, den Gästen einen luxuriösen Aufenthalt zu bereiten, aber es entgeht ihr nicht, dass viele hier nicht das sind, was sie vorgeben zu sein. Welche geheimen Pläne werden hinter bestickten Samtvorhängen geschmiedet? Ist die russische Oligarchengattin wirklich im Besitz des legendären Nadjeschda-Diamanten? Und warum klettert der gutaussehende Tristan lieber die Fassade hoch, als die Treppe zu nehmen? Schon bald steckt Fanny mittendrin in einem lebensgefährlichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur ihren Job zu verlieren droht, sondern auch ihr Herz.

Meine Meinung:

In Kerstin Gier's neuem Jugendbuch machen wir einen Abstecher in die Schweizer Alpen. Fanny Funke, siebzehn Jahre, Schulabbrecherin aus Achim bei Bremen absolviert im ehrwürdigen Hotel Wolkenschloss ein Jahrespraktikum.

Die Geschichte beginnt ein paar Tage vor Weihnachten. Überall liegt meterhoch Schnee und das Hotel erwartet über die Feiertage und zum berühmten Silvesterball ein volles Haus. Fanny ist ein bodenständiges, sympathisches Mädchen. Ein bisschen naiv, aber eine Person mit der man Pferde stehlen möchte. Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt leicht. Nach einem kurzen Prolog erleben wir Fanny in ihrer Funktion als Kindermädchen. Der humorvolle, leicht ironische Schreibstil der Autorin ist ab der ersten Seite vorhanden. Das Buch liest sich unterhaltsam. Und doch dauert es lange bis sich ein roter Faden erkennen lässt.

Über die Hälfte des Buches lernen wir sehr detailverliebt die Personen des Hotels kennen. Darunter fallen die wichtigsten Gäste, sowie das Personal. Zum Glück gibt es am Ende des Buches ein Personenregister, sonst hätte ich wohl manchmal den Überblick verloren. 

Nach 200 Seiten habe ich mich schon gefragt, worauf das Buch denn jetzt hinaus will. Es wurde deutlich, dass einige Gäste nicht die zu sein scheinen, die sie vorgeben. Aber was bedeutet das? Ist die Geschichte genial oder ideenlos?
Mich hat die Autorin mit dieser Ungewissheit bei Laune gehalten. Ich war neugierig was passieren wird und fand die Auflösung recht spannend, kann mir aber gut vorstellen, dass es der ein oder andere als zäh empfinden wird.

Fanny ist wirklich eine Heldin mit Herz und hat keine Mühen gescheut, die Bösewichte der Geschichte dingfest zu machen. Ich mochte sie sehr gerne. Zusammen mit den anderen liebenswürdigen Personen des Buches, wie z.B. der alte Stucky oder dem "Ave Maria" singenden, tätowierten Parvel aka Herr über die Waschmaschinen und Trockner, wurde die Geschichte einfach zu einer gelungenen Wohlfühloase
Der bildhafte Schreibstil sorgte dafür, dass man die versteckten Gänge, verwinkelten Ecken und romantischen Türmchen des Wolkenschloss vor sich sah. Man wollte Teil des Hotel-Teams werden und auch einmal mit Monsieur Rocher Cappuccino trinken.

Einzig die Liebesgeschichte fand ich etwas lahm. Es gibt zwei Jungen, die Fannys Herz höher schlagen lassen. Quasi einen good guy und einen bad guy
Meine Sympathie war nur bei einem der beiden und Fanny hat sich für den anderen entschieden. Doch zwischen ihr und ihm habe ich kein Knistern gespürt. Es wirkte zu gewollt, wohin gegen es bei dem anderen prickelte. Daher konnte ich die Wahl nicht so ganz verstehen, aber das ist bestimmt Ansichtssache.

Bisher soll es sich bei dem Buch um einen Einzelband handeln, daher war das Ende zufriedenstellend (abgeschlossen). Potenzial für eine Reihe wäre aber vorhanden. Das verwinkelte Wolkenschloss hat bestimmt noch viele Geheimnisse und Verstecke in denen Unheimliches lauert. Zu wünschen wäre es.

Fazit:

Man braucht etwas Geduld bis sich die Geschichte entfaltet. Bevor es am Ende spannend, böse und sogar mystisch wird, lernen wir sehr detailverliebt die wichtigsten Personen des Hotels und seine Gäste kennen. Das kann zäh wirken, hat mich aber trotzdem gut unterhalten, was sicher an dem humorvollen Schreibstil und den durchweg interessanten Charakteren lag. Einzig die Liebesgeschichte konnte mich nicht überzeugen. Daher vergebe ich vier gute Sterne. Für alle Kerstin Gier Fans ist das Buch zu empfehlen, auch wenn wahrscheinlich kein Buch je wieder an die Edelstein-Trilogie heranreichen wird. 

Weitere Bücher:

 

Autorin:

Kerstin Gier hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht. Seither hat sie zahlreiche Jugend-, Frauen- und Liebesromane verfasst, die allesamt von ihren Leserinnen mit Begeisterung aufgenommen werden. Ihre phantastische Trilogie »Silber« ist ein internationaler Bestseller, genauso wie die Romane »Rubinrot«, »Saphirblau« und »Smaragdgrün« sowie »Müttermafia« und »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner«. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln. (Quelle: Verlag)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich über Deine Meinung.
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.