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Sonntag, 4. Januar 2015

Rezension: Das Rosenholzzimmer von Anna Romer

Titel: Das Rosenholzzimmer
Autorin: Anna Romer
Originaltitel: Thornwood House
Seitenanzahl: 576 Seiten
Genre: Roman
Reihe: Nein
Preis: 19,99 EUR
Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen am 25.08.2014 
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Klappentext:

Als die Fotografin Audrey Kepler das verlassene Thornwood House im ländlichen Queensland erbt, ergreift sie sofort die Chance, ihrem hektischen Leben in Melbourne zu entkommen und einen Neustart zu wagen. In einem entlegenen Zimmer des alten, aber noch immer prächtigen Hauses entdeckt sie die verblasste Fotografie eines gutaussehenden Mannes. Wie sie bald herausfindet, handelt es sich um Samuel Riordan, den vormaligen Besitzer von Thornwood House, und Audreys Interesse ist geweckt. Schließlich erfährt sie, dass Samuel beschuldigt wurde, kurz nach dem Krieg eine junge Frau ermordet zu haben, was Audrey nicht glauben will. Doch als sie immer tiefer in Samuels Geschichte eintaucht, hat Audrey die böse Ahnung, dass der Mörder von damals noch lebt. Und dann droht sich ihr Verdacht auf gefährliche Weise zu bestätigen ...
 

Meine Meinung:

Seit "Wunder wie diese"' hatte ich mal wieder Lust auf ein australisches Buch.

"Das Rosenholzzimmer" ist eine Geschichte über eine junge Frau, die von dem Vater ihres Kindes ein altes Haus erbt.
Tony und Audrey sind schon seit einigen Jahren nicht mehr zusammen, als Tony stirbt und Audrey und seiner Tochter Bron das Haus seines Großvaters vererbt.
Audrey erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und ist über die Erbschaft überrascht, denn Tony hatte bis dahin nie seine Familie erwähnt.
Eigentlich wollte Audrey das Haus verkaufen, doch als sie es zum ersten Mal sieht, fühlt sie sich gleich zu Hause und so bleiben Bron und sie in Thornwood wohnen.
Schnell holt sie Tony's alte Familiengeschichte ein. Sein Großvater wurde in den 40er Jahren verdächtigt Tony's Großmutter ermordet zu haben. Audrey stößt auf alte Briefe und Tagebücher und ganz langsam kommt die ganze Tragödie ans Tageslicht.

Zur Bewertung bin ich etwas unentschlossen. Einerseits hat mir die Geschichte gut gefallen. Die Personenzahl ist überschaubar, denn Thornwood liegt in einer ziemlichen Einöde und es gibt lediglich ein paar Nachbarn, die dadurch aber alle irgendwie verdächtigt sind.
Eine Grundspannung bleibt durchgehend erhalten, auch wenn ich bereits ab der Hälfte des Buches einen Verdacht hatte der sich dann bestätigt hat. 

Anderseits ist die ganze Geschichte aber auch teilweise  unglaubwürdig. Die Motive des Täters waren mir einfach zu weit hergeholt und wirkten konstruiert. "Ach das jetzt auch noch!" kam mir öfters in den Sinn. So viele Zufälle sind einfach "too much". Die Autorin hat sich einfach alles so hingebastelt, dass es grob passte, aber dadurch nicht gerade überzeugend wirkte.
Außerdem waren mir Audreys Tagträume zu unlogisch, in denen sie sich in die Vergangenheit geträumt hat und dann Personen gesehen hat, die sie nicht mal kannte.
Hier passt der Spruch: Weniger ist mehr! Eine alte Geschichte wäre ja in Ordnung gewesen, aber hier gibt es gleich drei Handlungsstränge. 40er Jahre, 80er Jahre und die Gegenwart. Damit hat sich die Autorin in meinen Augen keinen Gefallen getan. Es wirkte einfach zu überladen und zu viel. 

Der Schreibstil ist etwas blumig, aber flüssig zu lesen. Die Charaktere sind sympathisch und bis auf wenige Längen kam keine Langeweile auf. Wenn man von einigen Logikfehlern mal absieht.
Es gibt eine süße Liebesgeschichte, die zwar etwas überzogen wirkte, mich aber insgesamt versöhnt hat.

Fazit:

Ein Buch über eine alte Familientragödie, die in der heutigen Zeit durch Tagebücher und Briefe ans Tageslicht kommt und über einen Mörder der immer noch unterwegs ist. Das alles vor der Kulisse des australischen Buschlandes. Über die Logikfehler muss man hinwegsehen. Von mir gibt es knappe vier Sterne. Trotz der ganzen konstruierten Geschichte, hat mich das Buch gut unterhalten.

Autorin:

Anna Romer wuchs in New South Wales in einer Familie von Büchernarren und Geschichtenerzählern auf, weshalb sie sich schon früh für Literatur zu interessieren begann. Sie arbeitet als Grafikerin und hat lange Reisen ins australische Outback, nach Asien, Neuseeland, Europa und Amerika unternommen, wo sie viel Stoff sammelte, den sie in ihren Bildern und Texten verarbeitet. Ihr erster Roman »Das Rosenholzzimmer« lebt von ihrer Faszination für vergessene Tagebücher und Briefe, dunkle Familiengeheimnisse und alte Häuser und ihrer Liebe zur einzigartig schönen australischen Landschaft. Die Autorin lebt in einem abgelegenen Landsitz im nördlichen New South Wales, wo sie an ihrem nächsten Roman schreibt.

2 Kommentare:

  1. Hallo Andrea,
    ich mochte das Buch sehr. Jedoch habe ich für meine Rezi und auch für die Bewertung ein wenig Zeit vergehen lassen müssen. Die Logikfehler, wie du schreibst, sind mir im Nachhinein nicht bewusst. Aber das Vorhersehbare war schon da, da hattest du recht. Ich habe im Endeffekt die Geschichte im gesamten gesehen und bewertet und ich konnte perfekt abtauchen. Zudem mochte ich den stark visuellen Schreibstil von Anna Romer. Ich bin gespannt auf folgende Bücher.

    Ganz liebe Grüße
    Andrea

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    1. Hallo Andrea,

      mir hat das Buch auch gefallen. Der Schreibstil ist wirklich toll. Logikfehler finde ich schwer zu erklären ohne zu spoilern, aber ich versuche es mal. (Der Täter lebt also so lange im Busch ohne das ihn jemand mal gesehen oder erkannt hat? Das Unglück der Schwester, Tatort/Fundort? Audreys Träume in die Vergangenheit? Die Schwiegermutter, die sich zwanzig Jahren von allen abschottet und dann plötzlich die Tür öffnet und total gastfreundlich ist?.... Das sind für mich Logikfehler :-).
      Aber wie gesagt, unterm Strich ist das Buch schön zu lesen.

      Liebe Grüße
      Andrea

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