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Samstag, 20. Dezember 2014

Rezension: Numbers - Den Tod im Blick von Rachel Ward

Titel: Numbers - Den Tod im Blick
Autorin: Rachel Ward
Originaltitel: Numbers
Seitenanzahl: 368 Seiten
Genre: (Jugend-) Thriller
Reihe: Teil 1 von 3
Preis: 13,95 EUR
Verlag: Chicken House
Erschienen im April 2010
www.carlsen.de 

Klappentext:

Augen, so heißt es, sind das Fenster zur Seele. Doch wenn Jem in fremde Augen blickt, sieht sie eine Zahl. Und die ist unauslöschlich. Denn die Zahl ist ein Datum. Der Tag, an dem ihr Gegenüber sterben wird. Diese Gewissheit hat Jem seit dem Tod ihrer Mutter. Deshalb meidet sie Menschen. Ist am liebsten allein. Bis sie Spinne kennenlernt - und mit ihm das Leben. Jem ist glücklich, zum ersten Mal. Doch als die beiden zum Riesenrad, dem London Eye fahren, passiert es - um sie herum haben alle dieselbe Zahl. Jem weiß: Etwas Furchtbares wird passieren. Heute. Hier. Fluchtartig verlassen Spinne und sie das Gelände. Und lösen damit eine Kettenreaktion aus. Spinne und Jem werden zu Gejagten. Von der Polizei, den Medien, den Menschen. Und Spinnes Todestag rückt näher und näher ...

Meine Meinung:

Die Inhaltsangabe klang wirklich richtig interessant. Doch leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen.

Die fünfzehnjährige Jem hat eine Gabe. Sie kann den Menschen ihr Todesdatum in den Augen ablesen. Sie selbst sieht es allerdings als einen Fluch an und hat sich von allen Menschen zurückgezogen. Sie lässt niemanden an sich heran. Bis ihr Spinne begegnet. Der hyperaktive Junge findet einen Zugang zu dem introvertierten Mädchen und eine Freundschaft beginnt.
Beide Jugendliche kommen aus einer sozialschwachen Gegend in London. Gewalt, Drogen und Kriminalität sind an der Tagesordnung. Jem und Spinne haben daher nicht das größte Vertrauen in Erwachsene oder die Polizei.
Als die beiden am London Eye nur knapp einem Terroranschlag entkommen, begeben sich beide lieber auf eine Flucht, als sich den Behörden zu stellen.

Ab diesem Moment fingen für mich die großen Logikfehler an. Die Flucht ergibt in meinen Augen überhaupt keinen Sinn. Denn die beiden haben ja gar nichts gemacht, außer vorher weg zu laufen.
Danach handelt das Buch nur noch von der "Flucht" und ist leider ziemlich langweilig. Das Ende kann dann noch einmal überraschen, aber reißt das Ruder nicht mehr herum.

Warum nur zwei Sterne?
Der Schreibstil ist einfach anstrengend. Jem erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und daher ist alles in ihrem "Slang" geschrieben. "Haste", "Weißte", "Willste" usw. nerven einfach. 
Spinne und Jem nerven ebenfalls. Sie sind die Hauptcharaktere und da erwarte ich einfach eine gewisse Entwicklung. Das sie zu Beginn noch alles negativ sehen, obwohl sie es in gewisser Weise in ihrem Umfeld gar nicht soooo schlecht getroffen haben, konnte ich ja noch verstehen. Aber das Gejammere (besonders von Jem) zieht sich bis zum Ende durch. Jeder dritte Satz von ihr ist: "Verpiss Dich!" Sie bemitleidet sich selbst und sieht immer nur das Schlechte. Erst auf den letzten Seiten merkt man eine Entwicklung, aber das ist einfach viel zu spät gekommen. Grundsätzlich habe ich nichts gegen "Antihelden", aber in diesem Buch hat es mir einfach die Lust am Weiterlesen genommen.

Der Umstand mit den "Numbers" ist leider nur ein billiger Aufhänger, damit man das Buch überhaupt in die Hand nimmt. Die Autorin hätte mit dieser grandiosen Idee so viele Möglichkeiten gehabt, hat es aber überhaupt nicht genutzt. Vielleicht schafft sie es ja in den Folgebänden. Wer weiß. Potenzial wäre da.
Alle anderen Charaktere sind ebenfalls ziemlich flach und auch, dass Jem sich direkt an "Dich" als Leser wendet, konnte keinen Bezug zu den Figuren herstellen.
Das Beste am Buch war dann noch der Schluss, denn dort erkennt man eine gewisse Entwicklung von Jem und es gibt einen kleinen "Aha-Moment". 
Der Ablauf mit Spinnes Nummer war zwar konsequent, aber einfach nicht überzeugend genug.

Ich würde das Buch nicht weiterempfehlen. Nicht mal als Sozialstudie über Jugendliche. Da gibt es viel bessere Bücher.

Fazit:

Eine Geschichte die mit einem Aufhänger (Todesdatum) lockt, der dann nur unzureichend behandelt wird. Nervige, flache Charaktere und eine langweilige, unlogische Story. Lediglich das Ende konnte noch etwas Spannung bringen. Daher knappe zwei Sterne. Weiterempfehlen würde ich das Buch nicht.

Reihe:

Numbers - Den Tod im Blick
Numbers - Den Tod vor Augen
Numbers - Den Tod im Griff

Autorin:

Rachel Ward, 1964 geboren, wuchs in der Grafschaft Surrey südlich von London auf und studierte Geografie in Durham. Erst mit 40 Jahren widmete sie sich dem Schreiben. Ihr Debüt "Numbers - Den Tod im Blick" ist international vielfach ausgezeichnet und 2011 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden. Die daraus entstandene "Numbers"-Trilogie wurde weltweit zum Bestseller. Rachel Ward lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Bath, England.  

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