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Sonntag, 21. Dezember 2014

Rezension: Ein Kuss ist ein ferner Stern von Alexander Rösler

Titel: Ein Kuss ist ein ferner Stern
Autor: Alexander Rösler
Seitenanzahl: 224 Seiten
Genre: Jugendbuch
Reihe: Nein
Preis: ab 6,99 EUR
Verlag: Arena
Erschienen im Juni 2011
www.arena-verlag.de 

Klappentext:

Manche Gedanken lassen sich gut schneiden, wie Papier. Andere sind hart wie Alabaster. Der Gedanke an das Mädchen vom Strand ist ein unendlicher Alabastergedanke – für August, der nicht lügen kann, nichts in Gesichtern liest und für den Berührung eine Kröte auf der Haut ist. Ein Zufall wirft sein geregeltes Leben aus der Bahn. Und konfrontiert August mit einem Gefühl, das völlig neu für ihn ist.

Meine Meinung:

Wäre das Buch nicht schon drei Jahre alt, hätte ich gedacht, dass die Idee beim "Rosie-Projekt" geklaut wurde. (Autist verliebt sich in eine Frau und sein Leben gerät durcheinander). Denn August ist ebenfalls Autist und kann dementsprechend mit zwischenmenschlichen Signalen nicht umgehen. Er braucht Fakten und Regeln. Doch zum Glück hat das Buch einen ganz eigenen Charakter.

Als August eines Tages Freya kennenlernt, geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Doch mit Liebe kann er nichts anfangen. Das ist eines der vielen Dinge die er nicht versteht. Die man nicht rational erklären kann. Sein geregeltes Leben gerät plötzlich ganz schön durcheinander.
Freya hat jedoch einen Freund, fühlt sich aber trotzdem zu dem sonderbaren Jungen hingezogen, der immer sagt, was er denkt, aber überwiegend schweigt.

Die Personen in diesem Buch sind echte Typen, sprich Charaktere. Keine 0815 Stereotypen wie sie nur allzu oft in Jugendbüchern vorkommen.
Das Buch wird aus drei Sichten erzählt. Einmal hätten wir den älteren Freund Rudi, mit dem August in einer Band spielt und der sich für den 17-jährigen Jungen irgendwie verantwortlich fühlt. Dabei ist Rudi in meinen Augen nicht der "Klügste", aber hat sein Herz am rechten Platz.
Die beiden anderen Erzähler sind August und Freya. Dabei ist es dem Autor sehr gut gelungen die Unterschiede der drei Erzähler darzustellen.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, besonders wenn August erzählt. Denn er schreibt so, wie er die Welt und die Menschen wahrnimmt. Das war für mich nicht immer nachvollziehbar und einige Dinge musste ich mehrmals lesen, bevor ich verstand, worauf August hinaus wollte.
Richtig lustig waren die Passagen von Rudi. Er hat "frei nach Schnauze" von August und seinen Bemühungen erzählt, Freya auf die Spur zu kommen. 
Das Buch ist vor allen Dingen komisch. Die Romantik kam für mich daher leider etwas zu kurz. Dazu waren die Erzählungen einfach zu speziell. Inhaltlich geht es darum, August für die Frauenwelt "fit" zu machen, damit er mit Freya etwas anzufangen weiß. 
Es war für mich jedoch nicht unbedingt nachvollziehbar, woher Freyas Gefühle für August kamen, zumal sie ja eigentlich einen Freund hatte. 

Trotzdem ist die Geschichte total süß und lässt sich schnell lesen. Wer mal ein "anderes" Jugendbuch lesen möchte, ist auf jeden Fall richtig. Außerdem kommt Hamburgs Charme mit jeder Seite rüber.

Fazit:

Das Buch überzeugt durch seine außergewöhnlichen Charaktere und seinen speziellen Erzählstil. Es ist vor allen Dingen witzig, aber leider nicht sonderlich romantisch. Von mir gibt es vier Sterne.


Autor:

Alexander Rösler wuchs in den Siebzigerjahren in der hessischen Provinz auf, besuchte die Gesamtschule zwei Dörfer weiter und wurde beim Fußballspielen meistens ins Tor gestellt. Die Entscheidung für ein Medizinstudium kam per Post. Heute lebt Alexander Rösler mit Frau und Kindern in Hamburg und arbeitet als Geriater und Neurologe im Krankenhaus. Seit 1999 schreibt er nebenbei erfolgreich Bücher für Jugendliche.

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