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Sonntag, 12. August 2018

Rezension: Die Pferde von Eldenau - Mähnen im Wind [#Aktion]

Titel: Die Pferde von Eldenau - Mähnen im Wind
Autorin: Theresa Czerny
Seitenanzahl: 304 Seiten
Genre: Pferde Jugendbuch ab 12 J.
Reihe: Teil 1
Preis: 15 EUR
ISBN: 978-3-7348-5038-7
Verlag: magellan
Erschienen am 17.07.2018
www.magellanverlag.de 

Klappentext:

Reiten – das ist für Frida Vertrauen, Freude und Freiheit. Deshalb hält sie Jannis für einen eingebildeten Turnierreiter, bemerkt allerdings auch, wie sehr er seine Stute Dari liebt. Jannis sieht in Frida vor allem das unbedarfte Ponymädchen, das aber irgendwie einen echten Draht zu Pferden hat. Vielleicht könnte Frida ihm sogar bei Dari helfen, die zwar ein talentiertes Springpferd ist, aber immer wieder nervös wird. Das muss an Jannis' Ehrgeiz liegen, glaubt Frida, und will Dari und ihn mit einem Gelassenheitstraining unterstützen. Zunächst scheint das auch zu funktionieren, doch dann wird Dari immer unberechenbarer. Jannis ist verunsichert. Sind Fridas Methoden etwa schuld? Doch Frida ist davon überzeugt, dass das Ganze nicht mit rechten Dingen zugeht. Können sie Dari helfen?


Meine Meinung:

Im Rahmen einer Leserunde bei lovelybooks hatte ich Gelegenheit den ersten Teil der Reihe "Die Pferde von Eldenau" zu lesen. Das hat großen Spaß gemacht, denn die Autorin hat ebenfalls an der Runde teilgenommen.

Im Vordergrund der Geschichte stehen die 13-jährige Frida und der gleichaltrige Jannis. Abwechselnd erzählen sie aus der Ich-Perspektive was passiert und so kann man sich gut in beide Personen hineinversetzen.
Sie lernen sich kennen als Jannis mit seiner Mutter nach Eldenau zieht und der neue Nachbar von Frida wird. Beide können sich zu Beginn nicht besonders leiden, was vor allen Dingen an ihrer unterschiedlichen Einstellung zur Reiterei liegt. Frida hält alle Springreiter für Tierquäler, während Jannis Frida's Freizeitreiten und Bodenarbeit als Ponykram abtut. Kein guter Start für eine Freundschaft.

Während Jannis sich gut in der neuen Umgebung einlebt, gelingt es seiner Stute Dari weniger. Sie wird immer nervöser und lässt sich kaum noch reiten. Jannis bleibt nichts anderes übrig als sich an Frida und ihr Gelassenheitstraining zu halten. Am Anfang scheint es Dari zu helfen, doch dann wird das Verhalten der Stute immer schwieriger und Frida fängt an, an sich und ihren Methoden zu zweifeln. Was steckt hinter Dari's seltsamen Verhalten?

Der Schreibstil ist sehr eindringlich. Mit wenigen Worten schafft es die Autorin große Emotionen zu erschaffen, die einen komplett an die Geschichte fesseln. Die Sprachweise der Charaktere ist dagegen leicht und umgangssprachlich. Eben so, wie man im Pferdestall reden würde. Daher wirkte das Buch sehr authentisch. 

Überhaupt sind die Charaktere sehr gut dargestellt. Frida und Jannis sind beide keine Helden, sondern ganz normale Teenager, die oft wütend werden und dann mal Dinge sagen, die ihnen später leid tun. Im Gegensatz zu anderen Büchern wird hier nicht auf unnötigen Missverständnissen rumgeritten, sondern die Personen zeigen Charakter und entschuldigen sich. Das hat mir echt gut gefallen. So wurden immer unterschwellige Botschaften gesendet, wie man sich richtig verhält. Perfekt für ein gutes Jugendbuch.

Selbst Frida's "Gegenspielerin" Annika ist keine intrigante Zicke, sondern einfach nur eifersüchtig und wird nicht übertrieben boshaft dargestellt. So wirkte auch dieser Part sehr glaubhaft.
Als weitere Nebencharaktere gibt es noch Frida's beste Freundin Linh, welche mich absolut auf ihre Seite ziehen konnte, da sie einen messerscharfen Verstand und kluge Ratschläge parat hat. Auch Jannis' Freund Max steht ihnen hilfreich zur Seite. Zwar hat er genau wie Linh nichts mit Pferden am Hut, doch auch er möchte Dari helfen. Zusammen nehmen sie die Spur auf. 

Mich konnte besonders das Zusammenspiel zwischen Jannis und Frida überzeugen. Trotz ihrer unterschiedlichen Ansichten raufen sie sich zusammen um Dari zu helfen. Sie stellen ihre persönlichen Dinge hinten an und liefern sich unterhaltsame Wortgefechte. Oft ist das Geplänkel lustig, doch manchmal muss man auch schlucken. Denn Frida kann sehr überzeugend sein und lässt sich von Jannis nichts gefallen. Ihr Durchsetzungsvermögen ist bemerkenswert und gibt der Story einen Wiedererkennungswert. Ich weiß, dass mir das Buch lange im Gedächtnis bleiben wird, eben weil Frida so ein starkes Mädchen ist. Und weil es bei Jannis und Frida um Freundschaft geht und (bisher) keine Liebesgeschichte ist. 

Einziger Kritikpunkt: Frida's Meinung über das Springreiten ist mir viel zu extrem dargestellt. Die Wahrheit liegt in der Realität wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Ich glaube nicht, dass Springreiten grundsätzlich Tierquälerei ist. Wie überall sollte man nicht alle Menschen über einen Kamm scheren. Es gibt bestimmt schwarze Schafe, aber auch viele gute Reiter, die ihre Tiere nicht quälen und gut behandeln, trotz Spitzensport.

Richtig toll finde ich dagegen Frida's Einstellung zur artgerechten Pferdehaltung und alternativen Reitmöglichkeiten. Ich hoffe, dass sich jeder Reiter, der das Buch liest, ein bisschen davon mitnimmt und vielleicht auch einfach mal mit seinem Stallpferd spazieren geht oder andere Dinge macht, die es vom Tunieralltag ablenken.

Das Buch ist durchgängig unterhaltsam und wird am Ende sogar noch richtig spannend. Zwar war für mich die Handlung etwas vorhersehbar, was ich aber auf mein Erwachsenenalter und meine langjährige Pferdebucherfahrung schiebe. Die Geschichte hat mich trotzdem komplett gefesselt und überzeugt. Einen zweiten Teil würde ich jederzeit lesen.


Fazit:

Hinter diesem wunderschönen Cover verbirgt sich eine gelungene Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt und Mut, die mich von Anfang bis Ende fesseln und überzeugen konnte. Die authentischen Charaktere überwinden für die Liebe zu Pferden ihre eigenen Vorurteile und raufen sich zusammen um der Stute Dari zu helfen. Durch den eindringlichen Schreibstil entsteht eine wunderbare Atmosphäre, die den Leser gefangen nimmt und nicht mehr loslässt. Nebenbei gibt es tolle Botschaften zur artgerechten Pferdehaltung oder den Umgang mit Konflikten. Das Buch ist ein echter Lesetipp für alle kleinen und großen (Pferde)-Mädchen. Von mir gibt es alle fünf Sterne.

Autorin:

Schon als ganz kleines Mädchen ließ Theresa Czerny keine Gelegenheit aus, in die Nähe eines Pferdes zu kommen. Richtig reiten lernen durfte sie aber erst mit zwölf, also überbrückte sie die Zeit damit, jedes Pferdebuch zu lesen, das ihr in die Finger fiel. Inzwischen ist sie schon eine Weile erwachsen und kann in den Reitstall, wann immer sie will – und das Beste ist: Sie darf jetzt sogar Pferdebücher schreiben! (Quelle: Verlag)

♞♞♞♞♞ 

Ich danke dem magellan Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares und lovelybooks für die tolle Leserunde. Ich habe die Rezension entsprechend als #Aktion gekennzeichnet

-Meine Meinung zum Buch wurde dadurch nicht beeinflusst - 
(es ist wirklich so toll! :-) 

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