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Dienstag, 26. September 2017

Rezension: Wie die Luft zum Atmen von Brittainy C. Cherry

Titel: Wie die Luft zum Atmen
Autorin: Brittainy C. Cherry
Originaltitel: The Air He Breathes
Seitenanzahl: 368 Seiten
Genre: Liebesroman/ Drama
Reihe: Teil 1 von 4 (einzeln lesbar)
Preis: 14,00 EUR
ISBN
: 978-3736303188
Verlag: Lyx

Erschienen am 13.01.2017
www.luebbe.de 

Klappentext:

Er küsste mich, als würde er ertrinken. Er küsste mich, als wäre ich für ihn, wie die Luft zum Atmen
Alle hatten mich vor Tristan Cole gewarnt, mich angefleht, ihm aus dem Weg zu gehen. »Er ist ein Monster, er ist verrückt, und er ist tief verletzt, Liz«, hatten sie gesagt. »Er ist nichts als die hässlichen Narben seiner Vergangenheit.« Doch was sie alle ignorierten, war die Tatsache, dass auch ich ein bisschen verrückt und tief verletzt war, dass auch ich Narben hatte. Und keiner von ihnen bemerkte, dass ich an Tristans Seite endlich wieder atmen konnte. Denn nicht zu vergessen, wie man atmete, das war das Schwierigste, wenn man ohne die Menschen leben musste, die man von ganzem Herzen liebte.

Meine Meinung:

Das Buch hat den Weg zu mir gefunden, weil ich das Cover sehr eindringlich finde (Es lebe die Oberflächlichkeit!).

Sonst lese ich New Adult Bücher eher selten. Es ist leider immer dasselbe Schema. Zwei Protagonisten, die eine furchtbare Vergangenheit hinter sich haben, gerne zusammen wären, was ihre Vergangenheit aber nicht zulässt, um am Ende dann doch zueinander zu finden.

Wie die Luft zum Atmen bildet da keine Ausnahme. Die Geschichte wird überwiegend aus der Ich-Perspektive von Elizabeth erzählt, aber manchmal darf auch Tristan etwas beisteuern. So bekommt man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der beiden Hauptprotagonisten. Und um Gefühle geht es in dieser Geschichte. 

Außerdem geht es um Schuld und Verlust. Tristan und Liz haben beide geliebte Menschen verloren und drohen daran zu zerbrechen. Ihre Wege kreuzen sich und sie versuchen gemeinsam ihren Schmerz zu verdrängen. Sie fühlen sich von allen anderen Menschen missverstanden. Niemand kann in ihren Augen die Trauer nachvollziehen. Daher wählen die beiden einen Weg, den ich selbst nicht nachvollziehen konnte. 
Und das war für mich ein bisschen der Knackpunkt. Ich fand das Verhalten der Charaktere unlogisch und habe das Buch verteufelt. Allerdings habe ich mir dann die Frage gestellt, ob eine Geschichte schlecht ist, wenn man das Verhalten der Charaktere nicht mag? Wohl eher nicht. 

Die Liebesgeschichte entwickelt sich dann ziemlich schnell. Das hätte ich mir etwas romantischer gewünscht, allerdings passte es auch zu Tristan und Liz. Gerade als ich dachte: "Ok, dass war es jetzt. Nette Geschichte!" hat die Autorin die Story komplett in eine andere Richtung gelenkt und nochmal richtig Spannung hineingepackt. An Klischees wurde dabei nicht gespart.

Die Charaktere sind schon etwas besonderes. Elizabeth und Tochter Emma mochte ich sehr gerne. Die Kleine war ein echter Sonnenschein und hat viele Szenen versüßt. Tristan war nicht so leicht zu deuten und mir fehlte oft der Bezug zu ihm und seinen Taten.
Interessant war die Beziehung zu den jeweiligen Eltern. Auch die Nachbarschaft der beiden mit dem Klatsch und Tratsch der Vorstadthölle war sehr unterhaltsam (wenn man Klischees mag). Liz's beste Freundin Faye war leider oft zu vulgär, obwohl sie auch ihre lieben Momente hatte. Doch insgesamt habe ich mich für sie die ganze Zeit fremdgeschämt. Tut mir leid, aber diese Ausdrücke von ihr waren einfach nur peinlich. Wer möchte bitte freiwillig mit so einer Person befreundet sein?

Der Schreibstil ist sehr emotional, eindringlich und intensiv. Hinterfragen würde ich den Storyaufbau allerdings nicht, denn dazu gibt es viel zu viele Zufälle. Es bleibt ein typisches New Adult Buch, dem etwas mehr Anspruch nicht geschadet hätte. Ja, es ließ sich gut weglesen und ja, es war schon traurig, aber es hat mich auch nicht so berührt, wie ich es bei der traurigen Vorgeschichte erwartet hätte. Dazu wirkte die Story leider oft zu konstruiert.

Ich bin hin-und hergerissen. Mir hat das Buch schon irgendwie gefallen, aber der rotzige Sprachstil der Protagonisten hat mich genervt (warum musste Tristan immer als A****loch) bezeichnet werden?
Und auch das Verhalten von Tristan und Liz war oft nicht nachvollziehbar. Ich habe es hingenommen, aber logisch war es nicht. 
Das spannende Ende hat für mich dann nochmal einiges gut gemacht, auch wenn es ganz schön dick aufgetragen war. 

Ich denke jeder sollte sich selbst eine Meinung bilden. Wenn man leichte Kost mit einem Tränchenfaktor sucht, dann kann man das Buch schon lesen.

Fazit:

In diesem typischen New Adult Roman geht es um Schuld, Verlust und einen Neuanfang. Ich mochte die Charaktere, auch wenn ich ihr Verhalten oft nicht nachvollziehen konnte. Die Geschichte besteht aus vielen Zufällen und Klischees, ist aber trotzdem auch herzzerreißend und spannend. 
Das Buch ist für Leute, die einen emotionalen Schreibstil mögen und eine Geschichte zum wegschmöckern suchen (inklusive Tränchenfaktor).  Von mir gibt es 3,5 Sterne (aufgerundet 4).



Reihe:

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Autorin:

Brittainy C. Cherrys erste große Liebe war die Literatur. Sie hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creative Writing und schreibt hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin. (Quelle: Verlag)

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