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Sonntag, 30. April 2017

Rezension: Sweet Lies - In gefährlicher Gesellschaft von Lili Peloquin (The Innocents)

Titel: Sweet Lies - In gefährlicher Gesellschaft
Autorin: Lili Peloquin
Originaltitel: The Innocents
Seitenanzahl: 320 Seiten
Genre: Thriller/ Jugendbuch ab 14 J.
Reihe: Teil 1 von 3
Preis: 16,99 EUR
ISBN: 978-3473401222
Verlag: Ravensburger Buchverlag

Erschienen am 16.01.2015
www.ravensburger.de 

Klappentext:

Alice und Charlie sind grundverschieden: Scheu, kühl und blond die eine, dunkelhaarig und unerschrocken die andere. Doch nichts kann die Schwestern trennen - so scheint es. Als die beiden mit ihrer Mutter nach Serenity Point zu ihrem reichen Stiefvater ziehen, genießen sie das neue Leben in vollen Zügen. Doch hinter der glitzernden Fassade liegt ein Netz aus Lügen. Die Suche nach der Wahrheit stellt die Liebe der Schwestern zueinander auf eine harte Probe ...

Meine Meinung:

Zuerst war ich über das abrupte Ende der Geschichte geschockt, doch mittlerweile habe ich herausgefunden, dass es sich bei dem Buch um den ersten Teil der Reihe - The Innocents- handelt, die mittlerweile als Taschenbuchreihe erschienen ist. Ich hätte also große Lust sofort den zweiten Band zulesen.

Das Buch ist auf eine gute Art speziell. Die Charaktere sind exentrisch und alles andere als normal. Hier fehlen die üblichen Klischees. 

Die Schwestern Alice und Charlie kommen nach der Hochzeit ihr Mutter mit dem reichen Architekten Richard in Serenity Point an und müssen lernen, sich unter den Mitgliedern der High Society zurechtzufinden. Dort wird mit anderen Regeln gespielt, als die beiden es gewohnt sind. Ansehen ist alles, aber unter der Oberfläche tun sich Abgründe auf. Jeder hat ein schmutziges Geheimnis. Niemand hat eine weiße Weste.

Während sich Charlie sofort anpasst und über die meisten Dinge einfach hinwegsieht, kann Alice sich einfach nicht mit der Situation abfinden. Ihre Intuition sagt ihr, dass etwas nicht stimmt. Was ist mit ihrer verstorbenen Stiefschwester Camilla vor einem Jahr wirklich passiert? Sie versucht alles Mögliche um dem vermeintlichen Geheimnis auf die Spur zu kommen und verrennt sich immer weiter in Dinge, die sie nicht mehr kontrollieren kann. 
Mit diesem Graben in der Vergangenheit kann sich Charlie überhaupt nicht anfreunden. Sie möchte einfach das neue Leben genießen und lässt sich dabei in ein Dreiergespann einfangen, dass sie mit dem manipulativen Jude und der angesagten Cybill bildet.

Die Geschichte ist über große Strecken ruhig, aber ich habe jede Seite gerne gelesen. Es ist einfach mal etwas ganz anderes. Man konnte nie vorhersehen, wie die jeweilige Person reagiert oder was als nächstes passiert. Es gibt keinen richtigen roten Faden. Es ist eher eine Momentaufnahme aus dem Leben der zwei Schwestern. 

Jetzt wo ich weiß, dass die Story noch weitergeht, macht auch einiges mehr Sinn. Denn obwohl Alice wirklich einem Geheimnis auf die Spur kommt, bleiben doch noch offene Fragen zu Camillas Tod oder dem Aspekt, dass Alice's Freund Tommy ihre Beziehung geheim halten möchte.

Das Geheimnis ist im Nachhinein gar nicht so spektakulär und war sehr vorhersehbar, aber unterm Strich auch wieder so normal, dass man es glauben kann.  
Die Geschichte hätte gerne etwas spannender sein können, aber für ein Erstlingswerk ist es trotzdem gut gelungen.

Der Schreibstil ist fesselnd und gleichzeitig distanziert. Durch den Erzählstil bekommt man zwar wenig Einblick in die Gedanken der Schwestern, erhält aber dafür einen guten Gesamtüberblick über die Ereignisse.
Die meiste Zeit hatte ich beim lesen ein beklemmendes Gefühl. Wie bei einem Thriller. Es war unterschwellig und nicht greifbar. Das hat mich bei Laune gehalten.
Es gibt keine langen Szenen oder ausschweifende Gespräche. Es waren eher die Gespräche an sich, wo ich manchmal nach dem tieferen Sinn gefragt habe, aber anderseits auch wieder überrascht war, wie intelligent die Autorin ihren Roman aufgebaut hat und wie sie es geschafft hat, die menschlichen Abgründe so unterschwellig in die Geschichte einfließen zu lassen.
Die interessanten Figuren gleichen die etwas magere Handlung auf jeden Fall aus. Es wird abwechselnd aus Charlies und Alices Sicht berichtet, was die Unterschiede der Schwestern gut zur Geltung bringt. 

Das Buch macht neugierig auf mehr und ich würde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen.

Fazit:

In dieser sommerlichen, intelligenten Familientragödie geht es um zwei Schwestern, die mit einer neuen Situtation unterscheidlich umgehen. Mir hat der Auftaktband gut gefallen und ich hatte Spaß beim Lesen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass diese ruhige Geschichte mit den sehr exentrischen Charakteren nicht jedem gefallen wird. Ein bisschen mehr Spannung wäre schön gewesen, aber für ein Debüt nicht schlecht. Von mir gibt es vier schöne Sterne. Wer auf Jugendbücher ohne typische Klischees steht, könnte hier sehr glücklich werden.

  Reihe:

3073236231854796 

  1. Bittersüße Küsse
  2. Verhängsnisvolle Intrigen
  3. Verführerische Lügen

Autorin:

16101028Lili Peloquin stammt aus New England. Dort flüstert ihr der Sommerwind Geheimnisse zu, die sie in ihren Geschichten festhält. "Sweet Lies" ist ihr Debüt.

2 Kommentare:

  1. Huhu,

    danke für die tolle Rezension. Ich mag Bücher, die ganz abseits der üblichen Klischees liegen total gerne und ausgefallene Charaktere sind ebenfalls sehr gerne gesehen, solange sie glaubwürdig blieben. Du hast mich jedenfalls richtig neugierig gemacht und ich werde das Buch auf jeden Fall mal genauer anschauen.

    Drachige Grüße
    Noctana

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    1. Hui,

      das freut mich, wenn ich dich mit meiner Begeisterung anstecken konnte. Ich habe mir gerade Teil 2 in der Bücherei ausgeliehen und werde zeitig weiterlesen. Ich möchte unbedingt wissen was mit der Stiefschwester passiert ist :-)
      Liebe Grüße
      Andrea

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