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Mittwoch, 29. Juni 2016

Rezension: Liebe ist was für Idioten. Wie mich von Sabine Schoder

Titel: Liebe ist was für Idioten. Wie mich
Autorin: Sabine Schoder
Seitenanzahl: 352 Seiten
Genre: Jugendbuch ab 14/ Liebesroman
Reihe: Nein
Preis: 12,99 EUR
Verlag: Fischer KJB
Erschienen am 23.07.2015
www.fischerverlage.de 

Klappentext:

Eine Liebesgeschichte, so echt, dass sie weh tut – und so berauschend, dass sie süchtig macht
Optimistisch gesehen ist Vikis Leben eine Vollkatastrophe. Da kann man schon mal aus Frust ein paar Tüten zu viel rauchen. Da kann es auch passieren, dass man nach einem Konzert mit dem Sänger der Band im Bett landet, obwohl man den eigentlich total bescheuert findet.
Wirklich.
Kein großes Ding.
So was passiert.
Aber ausgerechnet ihr?
Nein!
Ganz.
Sicher.
Nicht.
Oder vielleicht doch?

Meine Meinung:

Nachdem das Buch überall gelobt wurde, wolle ich mir selbst eine eigene Meinung bilden und habe es daher bald nach dem Kauf vom SUB befreit.

Die 17-jährige Viki erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Obwohl sie noch sehr jung ist, hat sie schon einiges erleiden müssen. Ihre familiären Verhältnisse sind problematisch, doch das Mädchen hat sich irgendwie damit arrangiert. Sie hat eine tolle Clique und versucht sich in der Schule mehr schlecht als recht durchzuschlagen.

Als Viki bei ihrer Geburtstagsfeier in einem Club über die Stränge schlägt, wacht sie am nächsten Morgen neben dem berüchtigten Jay aus ihrer Schule auf. Der Junge verkörpert alles was Viki hasst. Er ist der Sohn reicher Eltern, sieht gut aus und ist mit der Schulband sehr erfolgreich. Da immer eine Schar Groupies um ihn herumschwirrt, hat er einen speziellen Ruf. 
Viki kann es selbst nicht glauben, dass sie auf Jay hereingefallen ist und möchte die Nacht schnell vergessen. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass ihr Jay nicht mehr aus dem Kopf geht. Damit nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Viki lässt fremde Menschen nicht unbedingt an sich heran. Sie schwört auf ihre Freunde und hat sich in ihrem einsamen Leben eingerichtet. Durch Jay gerät plötzlich alles durcheinander. Er fasziniert sie, doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm und das macht Viki wahnsinnig. 
Die ganze Geschichte ist wirklich sehr glaubhaft und teilweise dramatisch geschrieben. Schonungslos scheut die Autorin dabei kein Tabuthema. Viki muss einiges einstecken und Vertrauen lernen. Das alles passiert sehr langsam und nachvollziehbar. 
Dabei gibt es immer wieder humorvolle Stellen, denn Viki trägt einiges mit ihrem schwarzen Sarkasmus zur guten Unterhaltung bei.

Der Schreibstil ist wirklich besonders. Die Autorin schreibt fesselnd, tiefsinnig und an den richtigen Stellen emotional. Das Buch punktet mit einer altbekannten Grundidee, die komplett neu und erfrischend erzählt wird. Es gibt immer wieder überraschende Wendungen und bis zum Ende bleibt es spannend, ob Viki ein Happy End vergönnt ist.

Die Charaktere sind wirklich gut gelungen. Viki bleibt sich selbst treu und ist dabei alles andere als perfekt. Sie ist in dieser Geschichte die Außenseiterin, der eben nicht alles zufliegt und die für ihre Sachen kämpfen muss.
Jay bleibt lange geheimnisvoll. Man mag ihn leiden, aber kann ihm irgendwie nicht trauen. Das ist reizvoll.
Auch die anderen Personen haben Stil und Charakter und sind somit tolles Beiwerk für diese gelungene Geschichte.

Zwischendrin weiß man nicht wohin sich die Story entwickeln wird und fiebert daher immer weiter mit. Für meinen Geschmack lässt die Autorin die Katze zwar etwas zu spät aus dem Sack bzw. hätte mich die Geschichte nach dem Ereignis viel mehr interessiert. Das Ende war daher etwas schnell und abrupt, wenn man es mit (dem nicht langweilig) plätschernden Mittelteil vergleicht. Doch es ist wie es ist.

Meine einzige Kritik ist der Umgang mit den Joints. Vielleicht ist es spießig, aber ich finde es trotzdem nicht gut, dass es hier so normal zu einem guten Abend gehört. Zwar baut die Autorin einen kleinen erhobenen Finger ein, als sie die Überdosis erwähnt, doch für mich ist das zu wenig. Ich finde man sollte es in Jugendbüchern nicht so lässig darstellen. Aber wie gesagt, dass ist nur meine Meinung. Es gibt das Gras nunmal und es wird gekifft. Da muss es auch mal Thema in einem Buch sein.

Doch ansonsten kann ich das Buch wirklich uneingeschränkt weiterempfehlen. Ich habe es sehr gerne gelesen und war durchgehend gebannt. Viki und Jay sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich werde das Buch sicher nicht so schnell vergessen. Was will man mehr?

Fazit:

Wer jugendliche Liebesgeschichten mit interessanten Charakteren und einer wirklich guten Geschichte mag, kommt nicht an diesem Werk vorbei. Es ist alles vertreten was ein fesselndes Buch braucht: Liebe, Drama, Spannung und Geheimnisse und das alles ohne Kitsch. Man muss es einfach selbst lesen. Dafür gibt es alle fünf Sterne. Lest es!


Autorin:

SABINE SCHODER, Jahrgang 1982, hat Graphikdesign in Wien studiert und einige Partys in dunklen Bars gefeiert. Ob sie ihren Jay Feretty dort gefunden hat, bleibt ein Geheimnis. Heute lebt sie fernab vom Großstadttrubel in Vorarlberg. ›Liebe ist was für Idioten. Wie mich.‹ ist ihr Debüt. (Quelle: Amazon)

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