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Sonntag, 7. September 2014

Rezension: Letztendlich sind wir dem Universum egal von David Levithan

Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Autor: David Levithan
Originaltitel: Every Day
Genre: Jugendbuch
Reihe: evtl.
Seitenanzahl: 400 Seiten
Preis: 16,99 EUR
Verlag: Fischer
Erschienen am 24.03.2014
www.fischerverlage.de





Klappentext:

Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt und er hat Regeln aufgestellt: Lass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren.
Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Mit ihr will er sein Leben verbringen, für sie ist er bereit, alles zu riskieren – aber kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?

Wie wäre das, nur man selbst zu sein, ohne einem bestimmten Geschlecht oder einer bestimmten Familie anzugehören, ohne sich an irgendetwas orientieren zu können? Und wäre es möglich, sich in einen Menschen zu verlieben, der jeden Tag ein anderer ist? Könnte man tatsächlich jemanden lieben, der körperlich so gestaltlos, in seinem Innersten aber zugleich so beständig ist?



Meine Meinung: 

Die Grundidee dieses Buch ist total genial. Auch das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen. 
A wacht jeden Tag in dem Körper von jemand anderem auf und muss dessen Tag leben. Um nichts "kaputt" zu machen, versucht er so unauffällig zu bleiben wie es geht. 
Bis er Rihannon begegnet. Als ihr "Freund", der er für diesen einen Tag ist, unternehmen sie einen Ausflug und A verliebt sich in das Mädchen. Er spürt, dass sie anders ist und mit einem Mal beginnt er sein gesamtes Leben bzw. sein Dasein in Frage zu stellen. Er bemerkt was er alles nicht hat und nie haben kann und versucht verzweifelt einen Ausweg aus seiner Lage zu finden.

Es hat Spaß gemacht A in den unterschiedlichen Körpern zu begegnen. Er legte eine gewissen Abgestumpftheit an den Tag, allerdings kann man ihm das nach über 6000 Körperwechsel auch nicht verübeln. Der Autor hat nichts ausgelassen. A steckte in Personen, die schwul, dick, lesbisch, depressiv, Drogenabhängig, beliebt, introvertiert oder auch total durchschnittlich normal waren.
Das er sofort auf Rihannon fixiert war und gleich von der großen Liebe redet, kam mir etwas zu plötzlich. Für jemanden, der bisher einfach nur so dahin gelebt hat, wusste er in meinen Augen viel zu schnell, was er möchte und die Situation war etwas zu "glatt."

Rihannons Charakter ist sehr sympathisch, auch wenn ich ihre Liebe zu ihrem Freund Justin nicht nachvollziehen konnte. A stellt sie immer so perfekt und klug dar und dann steht sie auf so einen "Vollpfosten" wie Justin? Sehr merkwürdig. Allerdings erzählt A die Geschichte aus seiner Sicht und ist sehr verliebt, daher wird Rihannon vielleicht etwas verklärt dargestellt.
Obwohl A körperlos ist und daher theoretisch weder weiblich noch männlich, habe ich ihn mir immer männlich vorgestellt. 

Die Geschichte plätschert so dahin. A und Rihannon versuchen verzweifelt einen Weg zu finden, zusammen zu sein. Das ist ganz unterhaltsam aber nicht wirklich spannend. Hier wurde in meinen Augen sehr viel Potenzial der Story verschenkt. Leider ist die Lovestory nicht wirklich romantisch und ich hätte lieber noch mehr über die Hintergründe von A erfahren.

Als A von einem seiner "EX"-Körper quasi enttarnt wird, kommt endlich etwas Spannung auf. Sie halten ihn für den wahrgewordenen Teufel und eine Art Hetzjagd entsteht. Aber das wurde leider viel zu schnell und unzureichend abgehandelt.

Das Ende ist im Laufe der Geschichte vorhersehbar und im Rahmen des Buches vertretbar. Es blieb dem Autor wohl keine andere Möglichkeit. So bleibt genug Zündstoff für ein weiteres Buch, aber ich war danach sehr gefrustet. Ich hatte das Gefühl, dass Herrn Levithan irgendwie die Ideen ausgegangen sind und er als es endlich spannend wurde einfach aufgehört hat.

Die Botschaft des Buch ist klar: Es sollten die inneren Werte zählen wenn man jemanden liebt. Allerdings müssen auch die Gesamtumstände passen, damit es klappen kann. 


Fazit: 

Die Grundidee des Buch hat mich total begeistert und die Geschichte gut unterhalten, allerdings fehlte mir doch der tiefere Sinn des Ganzen. Es fehlte das gewisse Etwas. Ich hoffe sehr auf einen zweiten Teil, damit man mehr über die Hintergründe erfährt. So bleibt einem aber immerhin eine ungewöhnliche Lovestory, die mal etwas anderes ist, als der gewöhnliche Einheitsbrei. Von mir gibt es drei Sterne. 





Autor: 

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David Levithan, geboren 1972, ist Verleger eines der größten Kinder- und Jugendbuchverlage in den USA und Autor zahlreicher erfolgreicher Jugendbücher, unter anderem ›Will & Will‹ (gemeinsam mit John Green) und ›Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht‹ (mit Rachel Cohn). Er lebt in Hoboken, New Jersey.

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