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Mittwoch, 19. März 2014

Rezension: Das Rosie-Projekt von Graeme Simsion

Titel: Das Rosie-Projekt
Autor: Graeme Simsion
Übersetzerin: Annette Hahn
Seitenanzahl: 352
Preis: 18,99 EUR
Veröffentlicht am 20.12.2013 im Fischer/Krüger Verlag www.fischerverlage.de



Inhaltsangabe:  

Gestatten? Don Tillman sucht die Frau fürs Leben. Don Tillman ist hochintelligent, sportlich, erfolgreich und er will heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau-Projekt: mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau hinden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist.
Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin. Offensichtlich ungeeignet. Aber Rosie verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater. Dafür braucht sie Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik. 
 

Autor:

Kann ein international erfolgreicher IT-Berater einen großen Roman schreiben? Der Australier Graeme Simsion hat es bewiesen. Die ganze Welt ist in sein Buch verliebt. Das Rosie-Projekt wurde in 40 Länder verkauft.
Graeme Simsion ist verheiratet und hat zwei Kinder. Mit seiner Familie lebt er in Melbourne. 
 

Meine Meinung:

Den Hype um das Buch konnte ich nicht sofort teilen. Es hat ca. 130 Seiten gebraucht bis ich mich eingelesen hatte. Davor habe ich stark mit mir gekämpft aufzugeben. Doch ich bin froh, dass ich durchgehalten habe. 
Es kam mir vor wie das Tagebuch des Sheldon Cooper aus der Fernsehserie The Big Bang Theorie
Don Tillmann hat ebenfalls das Asperger Syndrom. Aufgrund dessen ist es ihm nicht möglich Ironie, Sarkasmus oder Emotionen zu erkennen und zu deuten. Das führt gerade im zwischenmenschlichen Bereich zu Komplikationen. Der Witz des Buches zeichnet sich dadurch aus, dass Don die Geschichte aus seiner Sicht erzählt und man so einen Einblick in seine irren bzw. komplexen Gedanken erhält. Die teilweise langen, geschwollenen Sätze haben mich zu Beginn eher ermüdet als belustigt. Gerade weil Don seine wissenschaftlichen Kenntnisse nutzt um die einfachen 'normalen' Alltagsdinge zu beschreiben oder zu erklären.
Durch seine Schwächen in der sozialen Interaktion wirkte er auf mich oft ziemlich dümmlich, auch wenn es ganz putzig ist, wie er sich durch das Kennenlernen mit Rosie verändert. Er hält sie fälschlicherweise zuerst für eine potenzielle Heiratskandidatin, wohin gegen sie ihren leiblichen Vater sucht. Platt gesagt: Don rafft es einfach nicht. Er lebt in seiner Welt mit einem Standardmahlzeitenmodell, den gleichen Klamotten und alles Haarklein auf die Minute getaktet.
Durch das Vaterprojekt wird Don immer mehr gezwungen aus seiner durchgeplanten Welt auszusteigen. Er versteht die Welt nicht mehr, weil er sich zu Rosie hingezogen fühlt. Doch auch das Thema Liebe und Sex wird von ihm nur wissenschaftlich gesehen und bewertet.
Es ist lustig was er und Rosie alles anstellen um an die DNA der ganzen potenziellen Väter zu kommen. Sie arbeiten 'undercover' als Cocktailmixer und reisen zusammen nach New York.
Dabei kommen sie sich natürlich näher.
Am Ende gab es dann sogar noch einen kleinen Aha-Effekt, wer denn nun Rosies Vater ist. Das war jedoch nur Nebensache.
Die Entwicklung von Don hat mich dann doch noch überzeugt und ich habe das Buch mit einem Lächeln zu Ende gelesen.
 

Fazit:

Es ist mal etwas anderes. Wem der Erzählstil des Buches gefällt (und/oder Fan von Sheldon Cooper ist) und keine zu tiefgründige Story erwartet, kann das Buch lesen. Es passiert nichts wirklich aufregendes, aber Dons Entwicklung vom Supernerd zum Ehemann sind interessant. Ich vergebe 4/5 Punkten.

2 Kommentare:

  1. Hey!
    Ich mochte an dem Buch, dass Don trotz seiner Einschränkungen nicht als Trottel dargestellt wurde. Ja, man muss an vielen Stellen über ihn lächeln oder lachen, aber Graeme Simpsion schafft es, meiner Meinung nach, nie die Grenze des guten Geschmacks zu überschreiten. Er beschreibt Don sehr liebevoll.
    LG
    Yvonne

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    1. Hallo Yvonne,

      ja das stimmt. Man muss zwar über Don schmunzeln, es ist aber kein auslachen, sondern ein "ins Herz schließen".
      Liebe Grüße
      Andrea

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